Erdgas ist ein Gemisch aus verschiedenen Gasen. Den Großteil bildet dabei allerdings immer Methan. Genauso wie Erdöl oder Kohle handelt es sich auch bei Erdgas um ein Produkt aus Pflanzen- und Tierresten.
Diese wurden in der Erde unter großer Hitze und Druck langsam zu Erdgas gepresst. Der Wandlungsprozess dauerte dabei mehrere Millionen Jahre.
Die Suche nach Erdgas wird durch Geologen eingeleitet, die den Aufbau und die Prozesse der Erde untersuchen – häufig über Satellitenbilder. Sie lokalisieren die Arten von geologischen Formationen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Erdgasvorkommen enthalten.
Erdgasvorkommen werden oft in der Nähe von Ölquellen gefunden.
Mithilfe von seismischen Untersuchungsmethoden werden Wellen in der Erde erzeugt, um mögliche Erdgasquellen zu lokalisieren. Bei einer positiven Rückmeldung wird zunächst eine erste Erkundungsbohrung durchgeführt.
Es wird jedoch nur dann eine offizielle Erdgasförderung eingeleitet, wenn die prognostizierte Wirtschaftlichkeit des Erdgasvorkommens groß genug ist.
Um Erdgas zu fördern und aus der Erde zu holen, wird in der Regel das Bohrverfahren angewandt. Nachdem eine Gasquelle in bis zu 5.000 m Tiefe gefunden wurde, wird mittels eines großen Bohrers eine Metallstange in das Gestein eingeführt.
Anschließend kann das Gas nach oben steigen, wo es gereinigt und danach direkt in das Gasnetz eingespeist wird.
Erdgas ist in Naturform geruchslos. Um im Haushalt jedoch ein Leck beispielsweise in der Heizung oder am Herd ausmachen zu können, mischen die Netzbetreiber unangenehme Geruchsstoffe dazu.
Dies ist eine künstliche Sicherheitsvorkehrung, die erst im letzten Schritt implementiert wird.
Bei Erdgas wird zwischen zwei Kategorien unterschieden. Diese werden durch ihren Methangehalt in Anteil und Qualität bestimmt. Auf der einen Seite gibt es L-Gas (Low Calorific Gas), auf der anderen Seite H-Gas (High Calorfic Gas). Letzteres ist deutlich energiereicher und hat einen Methanteil von 87–99 %.
Es wird überwiegend in den GUS-Staaten und der Nordsee-Region gefördert.
Der Methangehalt bei L-Gas hingegen beträgt 79–87 %. Außerdem weist es einen geringeren Heizwert auf, was preislich berücksichtigt ist. L-Gas-Vorkommen stammen unter anderem aus Norddeutschland und den Niederlanden.
Erdgas hat zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten. Die wichtigsten sind:
Gas-Kraftwerke werden auch häufig dazu eingesetzt, natürliche Schwankungen bei der Stromerzeugung über Sonnen-, Wasser- oder Windkraft auszugleichen.
Deutschland muss einen Großteil seines Gases importieren, allerdings hat sich die Herkunft der Importe seit 2022 deutlich verändert. Seit dem Ende der Gaslieferungen aus Russland bezieht Deutschland den Großteil seines Gases aus Norwegen (43 %), den Niederlanden (26 %) und Belgien (22 %).
Zusätzlich wurde der Anteil von Flüssigerdgas (LNG) ausgebaut, das etwa 7 % der Gasimporte ausmacht. LNG wird über neu errichtete Terminals in Wilhelmshaven, Lubmin, Brunsbüttel und Stade nach Deutschland geliefert.
Die inländische Erdgasproduktion deckt weiterhin knapp 10 % des Bedarfs, was im Vergleich zu den Importen eine kleine Rolle spielt.