Wer mithilfe eines Balkonkraftwerks Solarstrom erzeugen möchte, benötigt dafür einen Anschluss an das Stromnetz im Haus. Das geht beispielsweise über einen Wieland Stecker.
Was genau das ist und welche Vorteile eine Wieland Steckdose gegenüber einem Schuko-Stecker hat, zeigen wir Ihnen hier.
Sie möchten keine Beratung sondern direkt eine Wieland Steckdose kaufen?
Die Wieland Steckdose wurde vom deutschen Unternehmen Wieland Electric entwickelt und bietet eine höhere Sicherheit zwischen Stecker und Steckdose als die Hausübliche Schko-Steckdose.
Die Wieland Steckdose wird auch als Einspeisesteckdose bezeichnet, weil sie vor allem in der Photovoltaik im Einsatz ist. Die Steckdose zeichnet sich vor allem durch ihre Form und ihr Design aus und weist ganz bestimmte Merkmale auf.
Dazu gehört zum einen eine robuste Kunststoff-Umhüllung der Kontaktstifte. Diese Umhülltung verhindert, dass die Stifte frei liegen und senkt somit die Gefahr eines Dauerfunkens und einer Überhitzung.
Darüber hinaus ist der Wieland-Stecker mit einem Schraubmechanismus versehen, der ein unbeabsichtigtes Lösen von der Steckdose verhindert.
Die Vorteile einer eigenen Mini-Solaranlage liegen auf der Hand: Umweltschutz, Unabhängigkeit und Stromkostenersparnis. Doch mit der Installation einer Mini-PV-Anlage übernimmt man gleichzeitig auch Verantwortung für sich und andere. Schließlich wird die Anlage an das Stromnetz angeschlossen.
Um Verbraucher dabei nicht allein zu lassen, gibt es den VDE (Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik). Dieser empfiehlt die Verwendung eines Wielandsteckers für den Betrieb eines Balkonkraftwerks.
Sollte es aus irgendwelchen Gründen zu rechtlichen Streitigkeiten aufgrund von Sicherheitsproblematiken kommen (z. B. mit dem Vermieter oder der Versicherung), kann der PV-Anlagen-Betreiber sich auf den korrekten Einbau einer VDE-konformen Wieland Einspeisesteckdose berufen.
Folglich ist der Einbau eines Wieland Einspeisesteckers keine explizite Pflicht, sondern nur eine ausdrückliche Empfehlung. Allerdings setzen mittlerweile viele Netzbetreiber einen Wieland-Anschluss für die Anmeldung einer Balkonkraftanlage voraus.
In Deutschland verkaufte Steckersolaranlagen verfügen in der Regel über einen Wechselrichter mit NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz). Somit geht von dem Anlagenbetrieb über einen Schukostecker prinzipiell kein explizites Risiko aus.
Wer rechtlich dennoch auf der sicheren Seite sein will oder vom Netzbetreiber darum gebeten wird, kauft sich daher lieber eine Wieland Steckdose.
Unser Tipp: Wieland Einspeisesteckdosen kosten ca. 40 bis 70 €. Im Verhältnis zum Gesamtpreis der PV-Anlage, fällt die Steckdose also überhaupt nicht ins Gewicht. Gute Wieland Steckdosen gibt es z. B. von Alpha Solar: Produkt ansehen
Mini-Solaranlagen werben mit ihrer einfachen Montage, ohne einen Fachmann zurate ziehen zu müssen. Der mitgelieferte Schukostecker passt in die normalen Haussteckdosen und bei Neubauten wurden die Stromleitungen häufig zu Terrasse oder Balkon schon gelegt.
Problematisch können jedoch die freiliegenden Metallstifte werden, welche in die Steckdose kommen. Wenn diese nicht optimal in der Einsteckdose liegen, kann Funkensprung und langfristig auch eine Überhitzung die Folge sein. Ein Schmorbrand wäre das schlimmste Szenario. Ebenfalls gewarnt wird vor einer möglichen Netzüberlastung.
Die VDE stuft den Schuko-Stecker zudem deswegen nicht als normkonform ein, weil die herausragenden Pins keinen Berührungsschutz haben. Durch den NA-Schutz des Wechselrichters ist diese Sorge aber weitgehend unbegründet. Wird das Balkonkraftwerk vom Netz getrennt, liegt keine Spannung mehr auf dem Stecker. Man kann ihn also in dem Fall problemlos anfassen.
Auch die Gefahr einer Netzüberlastung ist unwahrscheinlich. Zumindest, solange man nicht mehrere Mini-Solaranlagen an einer Mehrfach-Verteilersteckdose anschließt (was man sowieso niemals tun sollte) oder gleich eine ganze Armee an Steckersolaranlagen in das Hausstromnetz integriert.
Der PV-Betrieb mit Schuko-Stecker ist grundsätzlich gestattet, wenn das Haus über eine moderne Sicherungsanalage mit FI-Schutzschalter verfügt, die den DGS-Sicherheitsstandards entspricht. Außerdem darf der eingespeiste Strom nicht die Stärke von 2,6 Ampere übersteigen.
Wir halten also fest:
Das waren jetzt eine ganze Menge Informationen auf einmal. Letztlich liegt die Entscheidung bei Ihnen.
Um es Ihnen aber etwas leichter zu machen, haben wir eine Übersicht mit allen Vor- und Nachteilen von den beiden Stecker-Varianten für Sie erstellt:
Wieland-Stecker | Schuko-Stecker | |
---|---|---|
Sicherheit: | DGS-konform (unter den oben genannten Bedingungen) | |
Montage: | Durch Elektro-Installateur | Kein Elektro-Installateur notwendig |
Risiken: | Keine | |
Bürokratie: | Ggf. schreibt der Netzbetreiber den Einsatz von Wielandsteckern vor. |
Wieland Steckdosen dienen vor allem dazu, die oben genannten Risiken auszuschließen. Sie bestehen aus einem robusteren Kunststoffmaterial, das Strom besser standhalten kann, und wurden extra für Solaranlagen entwickelt.
Des Weiteren liegen die Metallpins nicht frei. Dadurch wird sichergestellt, dass es gar nicht erst zu einem Funkensprung, Überhitzung oder Schmorbrand kommen kann. Außerdem ist dieser Schutz auch als Kindersicherung sinnvoll.
So weit so gut. Doch wie wird eine Wieland Einspeiseteckdose angeschlossen?
Bevor der Stecker in die Steckdose gesteckt werden kann, muss für einen Wieland-Stecker ein Elektroinstallateur bestellt werden. Dieser prüft zunächst, ob Ihr Hausstromnetz überhaupt für die Inbetriebnahme eines Balkonkraftwerks geeignet ist. Anschließend montiert er eine passende Einspeisesteckdose.
Somit kommen Ihnen hier also auch zusätzliche Kosten für einen Wielandstecker-Anschluss auf Sie zu.
Der Einsatz eines Wieland-Steckers ist nicht gesetzlich vorgeschrieben. Doch wer hinsichtlich Sicherheit und Haftung auf Nummer sicher gehen will, sollte sich eine Wieland Einspeisesteckdose definitiv zulegen. Diese ist durch den VDE empfohlen und wurde extra für PV-Anlagen entwickelt.
Doch auch mit einem Schukostecker ist der Betrieb eines Balkonkraftwerks legal und sicher. Wichtig ist dafür, dass man gewisse Standards beachtet und die Mini-PV-Anlage regelkonform betreibt. Dazu gehört ein funktionsfähiger Wechselrichter und die Einhaltung der Obergrenze von 600 Watt.
Sie haben noch Fragen? Im folgenden FAQ haben wir die häufigsten Fragen zur Wieland Steckdose beantwortet:
Eine Wieland Einspeisesteckdose kostet meistens zwischen 30 und 70 €.
Auschlaggebend für den Preis ist neben der Marke auch, welche Art Zubehör mitgeliefert wird. Möchten Sie neben der Steckdose an sich auch einen Stecker, ein Kabel oder sonstige Komponenten bekommen, dann kostet das Gesamtpaket meistens 50 bis 70 €.
Unser Tipp: Gute Wieland Steckdosen gibt es bei Alpha Solar. Zum Produkt
Wieland Steckdosen zeichnen sich durch eine hohe Robustheit und Langlebigkeit aus. Daher benötigen sie normalerweise keine regelmäßige Wartung.
Wichtig ist jedoch, dass sie ordnungsgemäß installiert wurden und dass die elektrischen Anschlüsse sicher und fest angebracht sind. Es wird empfohlen, die Steckdosen und die Anschlüsse gelegentlich auf Schäden oder Verschleiß zu überprüfen und eventuelle Probleme so schnell wie möglich zu beheben.
Grundsätzlich kann eine Wieland Steckdose den Strom meherer PV-Module empfangen. Hier gibt es eigentlich keinen Unterschied zum Schuko-Stecker.
Allerdings ist die Leistung einer Mini-Solaranlage immer (egal mit welcher Steckdose) normtechnisch auf maximal 600 Watt Einspeiseleistung beschränkt.
Somit kann auch eine Wieland Steckdose rechlich gesehen nicht mehr Leistung empfangen als eine übliche Haussteckdose. Die Anzahl der möglichen Module richtet sich also nach Ihrer Leistung.
Einspeisesteckdosen finden Sie online bei einigen PV-Komponenten-Händlern.
Wir empfehlen die „gesis RST20 Wieland Steckdose“ von Alpha Solar, die mit einem 5 Meter Anschlusskabel geliefert wird.