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Solarmodul Preise 2024: Preisentwicklung & beste Leistung

Solarmodul Preise 2024: Preisentwicklung & beste Leistung

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
3.10.2024

Solarmodule bilden das Herzstück einer Photovoltaikanlage. Aus diesem Grund stellen sie auch den größten Kostenfaktor bei der Anschaffung dar. Je nach Hersteller, Modultyp oder zugrundeliegender Technologie kann es hier jedoch zu großen Preisunterschieden kommen.

Damit Ihre Solaranlage am Ende auch wirklich wirtschaftlich arbeitet, gibt es bei der Auswahl von Solarmodulen ein paar Punkte zu berücksichtigen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie sich die Preise zusammensetzen und worauf Sie für einen sorgfältigen Preisvergleich achten müssen.

Neben den aktuellen Preisen finden Sie hier auch die Preisentwicklung über die letzten Jahre.

Inhaltsverzeichnis

Aktuelle Preise: Wie viel kostet ein Solarmodul?

PV-Modul mit grünen Geldscheinen und blauem Fragezeichen

Die Kosten für Solarmodule sind seit Mitte 2022 deutlich gesunken. Zwar gab es im Jahr 2023 einen leichten Anstieg, aber seither sind die Preise wieder gefallen, insbesondere aufgrund von Überkapazitäten in der Produktion und sinkenden Rohstoffkosten.

Der Preis für monokristalline Solarmodule liegt im Großhandel aktuell zwischen 110 und 180 € pro kWp, was im Vergleich zum Vorjahr eine erneute Senkung darstellt. Ein einzelnes 400 Wp Modul würde also im Bereich von 110 bis 180 € kosten.

Weniger häufig verwendete Dünnschicht- oder Polykristallin-Module sind je Modul etwa 25 % bis 40 % günstiger, liefern aber auch eine deutlich geringere Leistung pro Modul​

Hinweis:

Bei diesen Beispielen sprechen wir über Module, die direkt vom Hersteller oder Großhändlern in großen Mengen gekauft werden.

Wenn Sie als Privathaushalt ein einzelnes Modul kaufen, erhalten Sie zum einen keinen Mengenrabatt und zum anderen zahlen Sie einen Aufpreis an das jeweilige Solarunternehmen. Außerdem brauchen Sie für eine PV-Anlage noch einen Wechselrichter, Komponenten für die Montage, Kabel und ggf. einen Stromspeicher.

Eine Mini-PV-Anlage mit einem einzelnen Modul kostet inkl. Komponenten und Montagezubehör also oft mindestens 400 Euro.

Anderes Beispiel:

Für eine 10 kWp Komplett-Anlage inklusive aller Komponenten, Zubehör, Stromspeicher und Service-Gebühren zahlen Sie etwa 13.200 bis 17.600 €. Die PV-Module an sich (25 Stück mit je 400 Wp) kosten dabei 2.750 bis 4.500 € – also 110 bis 180 € pro Stück. Der Quadratmeterpreis beträgt generell 35 bis 100 €, abhängig von der Effizienz und Größe der Module.

Solarmodul Preise im Einzelhandel

Solarmodule kosten im Einzelhandel grundsätzlich mehr als im Großhandel. Das bedeutet einen Aufschlag von 60 % bis 100 %. PV-Fachbetriebe beziehen ihre schlüsselfertigen Komplettsysteme ebenfalls aus dem Großhandel und geben die Preise dann mit einer zusätzlichen Gewinnmarge an Privatverbraucher weiter.

Betreibern von Mini-Solaranlagen oder klassischen Aufdach-Anlagen bleibt oft keine andere Wahl. Wer jedoch plant, einen Solarpark auf einer Großfläche zu errichten, kauft in der Regel über den Großhandel ein.

So groß ist der Preisanteil der Module im Vergleich zu den Gesamtkosten

Die Gesamtkosten einer Photovoltaikanlage liegen derzeit bei etwa 1.500 € pro kWp. Der tatsächliche Preis kann jedoch stark variieren. Eine Spanne von 1.000 bis 1.800 €/kWp ist ohne Stromspeicher realistisch.

Der genaue Preis hängt jedoch von Angebot und Nachfrage, den verwendeten Materialien, der Anlagengröße, den Serviceleistungen und der Region ab.

Kostenfaktoren einer 10 kWp Anlage ohne Stromspeicher:

Kosten-
Faktor
Kosten
Pro kWp*
Gesamt-
Kosten 10 kWp*
In
Prozent
Solarmodule 130–200 1.300–2.000 9–13
Wechselrichter 220–270 2.200–2.700 13–17
Solarkabel 100–150 1.000–1.500 6–9
Montagekosten 400–550 4.000–5.500 25–35
AC-Installation 120–140 1.200–1.400 7–9
Gewinnmarge 350–450 3.500–4.500 19–28
10 kWp PV-Anlage 1.320–1.760 €/kWp 13.200–17.600 € 100 %
* €

Wie Sie hier sehen, machen Solarmodule ungefähr ein Viertel der Gesamtkosten aus. Beachten Sie jedoch, dass aufgrund von Lieferschwierigkeiten und anziehender Nachfrage zum Teil auch deutlich höhere Preise verlangt werden.

Modulkosten je nach Art bzw. Material

1. Monokristallin

In den letzten Jahren haben sich monokristalline Solarmodule als Standard für Eigenheim-PV-Anlagen etabliert. Das Herstellungsverfahren der homogenen Kristallgitter ist allerdings technisch komplexer und hat daher seinen Preis.

Sie können hier von 130 € bis 200 € je kWp nur für das Material der Module ausgehen. Dafür ist der Wirkungsgrad mit 19 % bis 23 % am höchsten.

2. Polykristallin

Im Vergleich zu monokristallinen Modulen erzielen polykristalline Solarmodule bei gleicher Fläche etwas niedrigere Erträge. Grund dafür ist ein verringerter Wirkungsgrad (17 % bis 20 %).

Obwohl die Produktion einfacher ist, stellen jedoch nur noch wenige Hersteller polykristalline Module her. Die Materialkosten dafür liegen zwischen 100 € und 170 € pro kWp.

3. Dünnschicht

Dünnschichtmodule nutzen unterschiedliche Materialien wie beispielsweise Cadmium-Tellurid (CdTe), Gallium-Arsenid (GaAs) oder Kupfer-Indium-Gallium-Diselenid (CIGS).

Im Vergleich zu kristallinen Modulen weisen Dünnschichtmodule noch geringere Wirkungsgrade auf. Dabei bewegen sich die Werte zwischen 8 % und 18 %. Die Materialkosten dieser Module betragen 90 € bis 140 € pro kWp.

Modultyp Herstellungs-
Kosten*
Gesamt-
Kosten*
Monokristallin 130–200 250–440
Polykristallin 100–170 220–370
Dünnschicht 90–140 180–340
*€/kWp

Modulkosten je Hersteller-Region

Solarmodule werden weltweit produziert. Die drei größten Regionen sind dabei jedoch China, weite Teile Asiens (allen voran Südkorea und Japan) und Europa. Die Qualität ist bei bekannten Markenherstellern unabhängig von der Region meist recht ähnlich.

Region Durchschnittliche
Modulpreise*
Europa 130–180
China 100–150
Asien (exklusive China) 120–170
*€/kWp

Modulkosten je Fläche

Vorab: Es ist ungewöhnlich, die Preise von Solarmodulen in Abhängigkeit der Fläche anzugeben. Denn so werden die Leistung und der Wirkungsgrad der Module komplett vernachlässigt.

Dennoch kann der Preis je Quadratmeter als Kennzahl für eine erste Orientierung interessant sein. Was bedeutet das nun für den Kaufpreis?

Die Kosten von PV-Modulen pro Quadratmeter sind nicht allein vom Einkaufspreis abhängig, sondern auch vom Wirkungsgrad, der Garantieleistung und anderen Parametern des jeweiligen Solarmoduls.

Ein rentables PV-Modul zeichnet sich vor allem durch das optimale Verhältnis zwischen Leistung pro Quadratmeter und Anschaffungskosten aus.

Heutzutage liefert ein durchschnittliches Solarmodul etwa 200 Wp pro Quadratmeter. Bei erstklassigen Modellen mit hohen Wirkungsgraden können sogar bis zu 226 Wp je Quadratmeter erzielt werden. Preiswertere Module haben hingegen nur etwa eine Leistung von 180 Wp pro Quadratmeter.

Wirkungsgrad
(%)
Leistung
(pro m²)
Preis*
(pro Wp)
Preis*
(pro m²)
12–18 180 0,13 24
18–20 200 0,18 36
20–23 225 0,24 54
*€

Wie in der Tabelle ersichtlich, bewegt sich der Durchschnittswert zwischen 27 € und 56 € pro Quadratmeter. Die ganz großen Solarhersteller schlagen häufig nochmal eine zusätzliche Gewinnmarge drauf. Dafür weisen ihre Produkte allerdings auch meist einen höheren Wirkungsgrad auf.

PV-Angebote vergleichen

Preisentwicklung der letzten Jahre

Die Preise von Photovoltaik-Modulen entwickeln sich für Privatpersonen seit langer Zeit sehr positiv. Während ein durchschnittliches Solarmodul im Jahr 2015 noch etwa 50 ct pro Wp kostete, lag der Preis 2022 bei etwa 30 ct pro Wp. Aktuell bewegen sich die Preise zwischen 13 und 24 ct pro Wp.

Die Preise sind seit der Einführung des EEG im Jahr 2000 gesunken. Grund hierfür ist unter anderem eine starke Nachfrage sowie die mittlerweile mögliche Massenproduktion von PV-Modulen. Es ist davon auszugehen, dass der Preisabfall durch noch mehr Wettbewerbsdruck weiter zunimmt.

Hinweis:

Ende des Jahres 2023 stiegen die Preise für Module der Mittel- und Oberklasse leicht an. Diese Entwicklung war in erster Linie auf die anhaltende Inflation und andererseits auf eine erhöhte Nachfrage nach erneuerbaren Energien im Privatsektor zurückzuführen.

Aktuell sinken die Preise für Solarmodule und liegen deutlich unter denen von vor einigen Jahren. Heutzutage sind Photovoltaikanlagen auch ohne Kredit für die meisten Haushalte bezahlbar.

Der nachfolgenden Grafik entnehmen Sie die Preisentwicklung seit 2016 im Detail.

2016–2024

Wichtig: Wie Sie sehen, sind die Preisunterschiede zwischen den Modulen sehr groß. Achten Sie bei der Auswahl nicht nur auf den Preis, sondern auch auf den Wirkungsgrad, die Temperaturbeständigkeit, den Leistungsverlust und auf die Garantieleistungen.

In dieser Tabelle finden Sie die Preise noch einmal übersichtlich aufgelistet (Einheit: €/Wp):

Datum Günstig Mittelklasse Premium
01/2016 0,34 0,50 0,70
07/2016 0,35 0,51 0,69
01/2017 0,28 0,44 0,56
07/2017 0,31 0,42 0,51
01/2018 0,26 0,37 0,48
07/2018 0,22 0,34 0,40
01/2019 0,18 0,27 0,36
07/2019 0,20 0,28 0,33
01/2020 0,16 0,25 0,32
07/2020 0,14 0,22 0,31
01/2021 0,15 0,22 0,33
07/2021 0,18 0,23 0,36
01/2022 0,17 0,28 0,37
07/2022 0,23 0,34 0,42
01/2023 0,19 0,31 0,40
07/2023 0,15 0,27 0,35
01/2024 0,10 0,15 0,24
07/2024 0,12 0,16 0,22

Welche Faktoren bestimmen die Preise von Solarmodulen?

Für die Kosten von PV-Modulen sind die folgenden Aspekte verantwortlich:

Nennleistung

Die PV-Technologie bewegt sich mit Mammutschritten voran. Dadurch steigen sowohl der Wirkungsgrad als auch die Anschaffungskosten je Modul.

Solarhersteller

Die Produzenten haben sich klar positioniert. Je nach Wirkungsgrad gibt es Premium- und Budgetanbieter. Auch die Herkunftsregion spielt eine Rolle, da Material- und Personalkosten stark variieren.

Modulgröße

Je größer die Modulfläche, desto geringer die Herstellungskosten.

Ästhetik

Da Solarmodule sichtbar sind, legen immer mehr Käufer Wert auf die optische Erscheinung. Das führt zu einer wachsenden Nachfrage nach Designer-Modulen, die teurer sind.

Abnahmemenge

Viele Anbieter bieten Rabatte für Großbestellungen, ähnlich wie bei anderen Sammelbestellungen.

Leistungsoptimierer

Moderne Technologien wie Optimierer reduzieren die Auswirkungen von Verschattungen, die den Ertrag von Solarmodulen stark beeinflussen können.

Angebot und Nachfrage

Auch PV-Module unterliegen den Marktgesetzen. Da Photovoltaik im Trend liegt, steigen die Preise trotz effizienterer Produktionsmethoden.

Solarmodule aus China: Wie gut ist die Qualität?

Wer auf der Suche nach einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis ist, macht mit den chinesischen Herstellern nichts falsch. Die Qualität aus dem Reich der Mitte hat sich inzwischen stark verbessert und die geringeren Produktionskosten spiegeln sich in den Preisen wider.

Tipp:

Machen Sie dennoch einen großen Bogen um chinesische No-Name-Hersteller mit fragwürdigen Garantiebedingungen.

Zu den bekannten Namen zählen unter anderem:

  • Trina Solar
  • Jinko Solar
  • JA Solar
  • LONGi
  • GCL Systems
  • Canadian Solar
  • Talesun
  • Risen Energy
  • ZNShine Solar

Detaillierte Infos zu den Herstellern und ihren Produkten finden Sie in unserem großen PV-Module Test.

Gebrauchte PV-Module: Lohnen sie sich?

Viele Online-Plattformen bieten mittlerweile gebrauchte Solarmodule an. Doch zahlt sich das für Sie am Ende auch aus? Unsere Experten sind sich in diesem Punkt ganz klar einig: Nein, es lohnt sich nicht.

Obwohl gebrauchte Solarmodule mit einem Preisnachlass von bis zu 80 % angeboten werden, gibt es in der Regel mehrere Haken.

Zum einen hat die Leistung bereits entscheidend nachgelassen. Sollte der Leistungsverlust sehr groß sein, erzielen Sie einen geringeren Solarertrag und können Ihren Stromverbrauch oft bei weitem nicht decken.

Zum anderen sind alte Module von Anfang an nicht so leistungsstark, weil es sich um die Technologie aus den letzten Jahrzehnten handelt.

Ebenfalls haben Sie bei älteren Modulen oft keinen Garantieanspruch mehr. Auch eine mögliche Beschädigung kann nie ganz ausgeschlossen werden, sodass ein Kauf hier mit erhöhtem Risisko einhergeht.

Ein weiterer Nachteil: Die Einspeisevergütung ist an das Alter der Module gebunden. Wenn die PV-Module beispielsweise bereits 10 Jahre in Gebrauch waren, erhalten Käufer nach dem Erwerb nur noch weitere 10 Jahre eine Einspeisevergütung statt der vollen 20 Jahre.

Ebenfalls wichtig: Die Investitionskosten für die anderen PV-Komponenten (Wechselrichter, Stromspeicher, Montagegestell usw.) sowie die Montage kommen ebenfalls noch auf Sie zu. Normalerweise werden diese Kosten durch den hohen Ertrag der PV-Module mit der Zeit amortisiert.

Wenn Ihre Module jedoch nicht genug Leistung bringen, dann werden diese hohen Fixkosten ggf. gar nicht mehr gedeckt.

Wir raten Ihnen daher, sich eine neue Solaranlage anzuschaffen, die sowohl einen hohen Modul-Wirkungsgrad aufweist als auch mindestens 25 bis 30 Jahre hält und über den vollen Garantieanspruch verfügt.

Tipp:

Wenn Ihnen die Anschaffungskosten für eine Komplettanlage zu hoch sind, könnte das Mietmodell für Sie infrage kommen.

Der PV-Marktführer Enpal ist aktuell einer der wenigen Anbieter, die das Modell anbieten. Der Vorteil: Sie zahlen keine Anschaffungskosten, sondern monatliche Raten, in denen auch Service, Reparatur, Wartung, Garantie etc. inklusive sind.

Alle Infos zu den Vor- und Nachteilen des Mietmodells können Sie in diesem Artikel nachlesen.

So finden Sie den günstigsten Preis für das richtige PV-Modul

Ein PV-Modul mit rotem Beistpreis Icon.

Fazit

Wenn Sie bis hier gelesen haben, wissen Sie nun ganz genau, worauf es bei der Auswahl eines guten Solarmoduls ankommt.

Da die Preise je nach Marktsituation aber stark schwanken, sollten Sie immer Angebote von mehreren Anbietern einholen. Das gilt auch, wenn Sie sich bereits für einen Modultypen, eine Herstellermarke oder einen bestimmten Leistungsanspruch entschieden haben.

Abschließender Hinweis: In der Regel sind lokale Anbieter im Angebot etwas flexibler als bundesweite oder internationale. Es werden oft Individual-Lösungen gefunden oder bestimmte Komponenten können miteinander kombiniert werden.

Der Preis ist dabei allerdings nicht unbedingt günstiger. Große, überregionale Anbieter bekommen durch das hohe Absatzvolumen bessere Einkaufspreise und können die Preisvorteile an die Kunden weitergeben, um konkurrenzfähiger zu sein.

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