Eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp ist eine leistungsstarke Lösung, um umweltfreundlich und kostengünstig Strom aus Solarenergie zu gewinnen. Doch wie viel kostet eine gute Anlage? Was muss man bei der Anschaffung beachten? Welche Anbieter sind die besten und was gibt es bei der Steuer zu beachten?
In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige zu 10 kWp Solaranlagen. Damit Sie beim Kauf nichts falsch machen, geben wir Ihnen wichtige Tipps und Hinweise an die Hand.
Eine 10 kWp Solaranlage mit Speicher stellt eine ideale Lösung für Einfamilienhäuser dar, die mehr Unabhängigkeit von externen Energieversorgern anstreben. Insbesondere Haushalte mit hohem Stromverbrauch und entsprechend hohen Stromkosten können von der Investition in ein solches PV-System profitieren.
Im Schnitt verbraucht ein Einfamilienhaus zwischen 4.000 und 5.000 kWh Strom pro Jahr. Weil die Sonne nicht das ganze Jahr scheint und es auch im Sommer häufig bewölkt ist, werden Anlagen meist etwas größer dimensioniert. Als Faustregel wird ein Verhältnis von mindestens 1,2 (Wp zu kWh/Jahr) empfohlen.
Ein Haushalt mit 5.000 kWh Stromverbrauch ist in den meisten Fällen also mit einer 6.000 Wp (6 kWp) PV-Anlage oder einer sogar noch größeren Anlage gut beraten.
10 kWp Anlagen eignen sich von der Größer her also am besten für Haushalte mit 5.000–8.000 kWh Stromverbrauch im Jahr.
Mit einem Stromspeicher lassen sich so bis zu 80 % des Energiebedarfs decken.
Hinweis:
Der Energiebedarf lässt sich fast nie ausschließlich durch eine PV-Anlage abdecken. Die Energieproduktion variiert nämlich nicht nur tagsüber, sondern auch im Jahresverlauf erheblich.
Abhilfe kann ein Energiespeicher schaffen. Dieser gibt den vorher eingespeisten Strom bei Bedarf wieder ab. Doch auch dessen Kapazität ist nicht unbegrenzt. So muss im Winter oder an einer Reihe von tristen Tagen dennoch Strom aus dem Netz bezogen werden.
Die Kosten für eine PV-Anlage 10 kWp mit Speicher variieren je nach Hersteller, Komponenten-Qualität und Installationsaufwand. Im Durchschnitt liegen die Kosten für eine solche Anlage inklusive Speicher zwischen 20.000 € und 28.000 €. Zusätzliche Kosten für Montage, Elektroinstallation und Netzanschluss sind hier bereits inkludiert.
So setzen sich die Kosten grob zusammen:
Eine Komplettanlage besteht aus mehreren Modulen, die optimal aufeinander abgestimmt sein müssen. Dazu gehören:
Für eine genaue Kostenaufschlüsselung finden Sie nachfolgend ein Beispiel:
Kostenfaktor | Kosten pro kWp | Gesamtkosten |
---|---|---|
Solarmodule | 370 € | 3.700 € |
Wechselrichter | 200 € | 2.000 € |
Solarkabel | 100 € | 1.000 € |
Montagekosten | 450 € | 4.500 € |
AC-Installation | 110 € | 1.100 € |
Gewinnmarge | 355 € | 3.550 € |
10 kWp PV-A ohne Speicher | 1.585 € | 15.850 € |
Stromspeicher 10 kWh | 900 € | 9.000 € |
10 kWp PV-A mit Speicher | 2.485 € | 24.850 € |
Wenn Ihnen an dieser Stelle die Anschaffungskosten einer Solaranlage zu teuer sind, können Sie sich weiter unten über attraktive Förderangebote informieren. Alternativ empfehlen wir Ihnen, einen Blick in das Mietmodell von PV-Anlagen zu werfen.
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Einen „besten“ Anbieter gibt es nach rein objektiven Kriterien nicht. Zum einen weil es immer subjektive Präferenzen gibt – nicht jeder Anbieter macht Angebote, die zur individuellen Situation passen. Und zum anderen gibt es viele unterschiedliche Kriterien, nach denen man die Unternehmen bewerten kann.
Als Verbraucherportal haben wir schon dutzende Unternehmen bewertet. Wichtige Kriterien sind nach unserer Einschätzung:
Als Bundesweiter Anbieter hat in unseren Tests Enpal am besten abgeschnitten (zum Testbericht). Als Marktführer zeichnet sich der Anbieter durch ein sehr gutes Angebot, eine hohe Kundenzufriedenheit, eine schnelle Montage (weniger als 6 Wochen) und ein flexibles Angebot aus. Enpal bietet PV-Anlagen als einer der wenigen Anbieter sowohl zum Kauf als auch zur Miete an.
Im Mietmodell kostet eine Enpal-Anlage zwar deutlich mehr als beim Direktkauf, aber dafür ist ein 20 Jahre langes „Rundum-Sorglos-Paket“ inklusive. Finanzierung, Wartung, Versicherung, Reparatur und Komponententausch werden von der Firma komplett übernommen.
Neben Komplettanlagen mit Speicher bietet Enpal auch einen Stromtarif, eine Wärmepumpe und eine Wallbox an. Die können ebenfalls ohne Anschaffungskosten im Mietmodell dazugebucht oder direkt gekauft werden. Positiv ist auch, dass Enpal eine lange Garantie anbietet. Die Herstellergarantie auf die Komponenten beträgt dabei 25 Jahre.
Während Enpal als bundesweiter Marktführer ein attraktives Angebot bietet, gibt es auch Haushalte, die einen regionalen Anbieter bevorzugen.
Gründe dafür sind, dass lokale Firmen meist Lösungen anbieten, die noch individueller auf die jeweiligen Haushelte zugeschnitten sind. Außerdem haben Haushalte dann direkt vor Ort einen Ansprechpartner, der in vielen Fällen schneller reagieren kann.
Hier können Sie mehre Angebote regionaler Firmen einholen und vergleichen:
In Folge der EEG 2023 Einführung und neuer Steuergesetze seit dem 01.01.2023 ergeben sich wichtige Änderungen für Besitzer von 10 kWp-Anlagen.
Laut Absatz 3 in § 12 des Umsatzsteuergesetzes (UStG) ist für die Lieferung und Montage einer PV-Anlage (inklusive aller Teile) ein neuer Umsatzsteuersatz von 0 % vorgesehen. Das bedeutet, dass beim Kauf keine Mehrwertsteuer zu entrichten ist.
Gemäß Nummer 72 in § 3 des Einkommensteuergesetzes (EStG) unterliegen Einkünfte aus dem Betrieb einer PV-Anlage (bis 30 kWp) nicht mehr der Einkommenssteuer. Infolgedessen sind keine Kosten oder Abschreibungen mehr absetzbar. Die Liebhaberei-Regel gemäß BMF hat keine Gültigkeit mehr.
Zudem ist seit Juli 2022 für den Eigenverbrauch keine EEG-Umlage mehr zu zahlen. Somit ist die 10 kWp Grenze nicht mehr relevant. Es ergeben sich keine negativen Konsequenzen, wenn die installierte Solaranlage mehr als 10 kWp Leistung aufweist.
Der einzige Unterschied bei einer Anlage über 10 kWp besteht darin, dass die Einspeisevergütung etwas geringer ausfällt. Sie beträgt 7,1 Cent im Vergleich zu 8,2 Cent (Stand April 2023). Dies gilt jedoch nur für den Teil der PV-Anlage, der die 10 kWp überschreitet. Für die ersten 10 kWp erhalten Sie weiterhin die volle Einspeisevergütung.
Als Beispiel: Eine 15 kWp-Anlage erhält für die ersten 10 kWp 8,2 Cent und für die restlichen 5 kWp dann 7,1 Cent pro kWh. Im Durchschnitt ergibt sich also eine Vergütung von 7,8 Cent pro Kilowattstunde.
Bei vielen Haushalten bietet sich auch eine leistungsstärkere Solaranlage an. Aufgrund der veränderten Situation mit deutlich höheren Stromkosten und einer um etwa 37 Prozent gestiegenen Einspeisevergütung (im Vergleich zu Juli 2022) lohnt sich der Kauf derzeit fast immer.
Sofern das Hausdach genügend Fläche für PV-Module mit einer Gesamtleistung von über 10 kWp bietet, spricht erstmal nichts gegen eine größere PV-Anlage (z.B. 12 kWp).
Allerdings muss eine leistungsstärkere Anlage wirtschaftlich betrieben werden, damit sie sich lohnt. Mit zunehmender kWp Leistung einer Anlage steigen die Anschaffungskosten, während der Haushalt nicht den gesamten produzierten Strom nutzen kann. Daher wird die Photovoltaikanlage ab einem gewissen Punkt weniger rentabel, weil die Investitionskosten die eingesparten Stromkosten übersteigen.
Obwohl der überschüssige Strom natürlich verkauft werden kann, ist das nicht immer zu empfehlen. Die Einspeisevergütung von 7,1 Cent pro kWh liegt deutlich unter dem aktuellen Strompreis von rund 35 Cent (Stand April 2023).
Wir raten Ihnen daher, den tatsächlichen Energiebedarf des Haushalts genau zu bestimmen und die Photovoltaik-Anlage entsprechend auszulegen. Auf diese Weise wird weniger teurer Netzstrom benötigt, und die Kosten für die Anlage bleiben in einem wirtschaftlichem Rahmen.
Hier das Ganze noch einmal in Zahlen:
Kostenstelle | Rendite jährlich | Rendite auf 25 Jahre |
---|---|---|
10 kWp PV-Anlage mit Speicher | - 1.000 € | - 25.000 € |
3.600 kWh Solarstrom | + 1.260 € gespart | + 31.500 € |
900 kWh Netzstrom | - 315 € | - 7.875 € |
6.400 kWh eingespeister Strom | + 525 € | + 13.120 € |
Summe | + 470 € | + 11.745 € |
Gehen wir dieses Szenario nun mit einer größeren Anlage noch einmal durch:
Kostenstelle | Rendite jährlich | Rendite auf 25 Jahre |
---|---|---|
15 kWp PV-Anlage mit Speicher | - 1.400 € | - 35.000 € |
3.600 kWh Solarstrom | + 1.260 € gespart | + 31.500 € |
900 kWh Netzstrom | - 315 € | - 7.875 € |
11.400 kWh eingespeister Strom | + 889 € | + 22.230 € |
Summe | + 434 € | + 10.855 € |
Im Jahresverlauf produziert eine 10 kWp PV-Anlage in Deutschland ungefähr 10.000 kWh Solarstrom. Das entspricht einem spezifischen Ertrag von 1.000 kWh pro kWp. Dabei wird im Sommer und Frühling etwa viermal so viel Energie produziert wie im Winter.
Der genaue Ertrag einer PV-Anlage ist von Faktoren wie Globalstrahlung, Verschattung, Dachneigung und Ausrichtung abhängig. Wie hoch die aktuelle Globalstrahlung ist, können Sie der Karte des Deutschen Wetterdienstes entnehmen.
In der folgenden Tabelle sehen Sie die durchschnittliche Jahresproduktion einer typischen Solaranlage mit 10 Kilowatt-Peak Nennleistung je Monat:
Zeitraum | Möglicher PV-Ertrag |
---|---|
Januar | 210 kWh |
Februar | 318 kWh |
März | 809 kWh |
April | 1.405 kWh |
Mai | 1.491 kWh |
Juni | 1.383 kWh |
Juli | 1.440 kWh |
August | 1.226 kWh |
September | 946 kWh |
Oktober | 432 kWh |
November | 255 kWh |
Dezember | 117 kWh |
In südlicheren Regionen ist die Globalstrahlung der Sonne deutlich höher. Deswegen wird hier im Durchschnitt mehr Strom je kWp produziert als Norddeutschland. Hinzukommt, dass der PV-Ertrag über die Jahre hinweg stark schwanken kann und eine genaue Aussage daher unmöglich ist.
Aus den oben genannten Gründen ergibt eine tägliche Messung des Solarstromertrags wenig Sinn. Je nach Jahreszeit und Wetter kommt es zu großen Unterschieden. Über den Daumen gepeilt können Sie von 10 bis 40 kWh am Tag ausgehen.
Besser eignet sich die Betrachtung im Jahresverlauf:
Jahreszeit | Bewölkt | Teilweise bewölkt | Sonnig |
---|---|---|---|
Winter | 1 kWh | 6 kWh | 15 kWh |
Frühling | 9 kWh | 34 kWh | 45 kWh |
Sommer | 13 kWh | 40 kWh | 53 kWh |
Herbst | 4 kWh | 18 kWh | 31 kWh |
Unter optimalen Bedingungen erzeugt eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp maximal 10 kWh pro Stunde. Gerade in Deutschland können Sie damit jedoch nicht rechnen. Meistens fällt der Ertrag pro Stunde deutlich niedriger aus.
Hier ein Beispiel:
An einem zum Teil bewölkten Sommertag erzielt diese 10 kWp Anlage in der Spitze ca. 6,5 kW Leistung. Zwischen 12 und 18 Uhr werden etwa 2,5 kWh pro Stunde produziert.
Im Winter wird im Vergleich zu den Sommermonaten etwa nur ein Fünftel bis ein Siebtel des Solarstroms erzeugt. Der Dezember ist dabei der ertragsärmste Monat mit ca. 100 kWh, während im Januar mit etwa 140 kWh und im Februar mit ca. 350 kWh zu rechnen sind.
Die genaue Höhe hängt jedoch von Ihrem genauen Standort ab. Hinzu kommen das Wetter, die Globalstrahlung, Dachausrichtung, Dachneigung, verwendete Komponenten, etc. Wenn Schnee auf den Solarmodulen liegt, kann es sogar sein, dass gar keine Stromerzeugung mehr stattfindet.
Die Leistung der meisten Module bewegt sich zwischen 250 Wp und 400 Wp. Grundsätzlich gilt: Je höher die Leistung und der Wirkungsgrad des Solarmoduls, desto weniger Solarmodule werden benötigt.
Für 10 kWp braucht man in der Praxis ungefähr 23 bis 26 PV-Module, die in Reihe geschaltet werden.
Modulleistung | Anzahl für 10 kWp |
---|---|
250 W | 40 Module |
270 W | 37 Module |
300 W | 33 Module |
330 W | 30 Module |
350 W | 29 Module |
370 W | 27 Module |
400 W | 25 Module |
450 W | 23 Module |
Eine Übersicht der aktuell besten PV-Module auf dem Markt finden Sie hier in unserem Testbericht.
Eine 10 kWp PV-Anlage aus modernen, leistungsfähigen Solarmodulen benötigt in der Regel ca. 60 m² auf einem Schrägdach.
Bei einem Flachdach steigt der Flächenbedarf auf etwa 105 bis 110 m², da die Module weiter auseinander positioniert werden müssen, um Verschattungen zu vermeiden.
Je höher der Wirkungsgrad der verwendeten Solarmodule, desto weniger Dachfläche wird benötigt. Ebenso kann sich der erforderliche Platz erhöhen, wenn Schornsteine, Dachfenster, Gauben oder Satellitenschüsseln Schatten werfen.
Ebenfalls interessant: Unsere Vergleichstests der besten 500W-Module, 400W-Module und 300W-Module.
Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten für 10 kWp Solaranlagen mit Speicher, darunter zinsgünstige Kredite von der KfW, Zuschüsse durch die BEG sowie spezielle Förderungen der Länder und Kommunen.
Die KfW stellt spezielle Förderkredite für den Einbau von Solaranlagen bereit. Das Programm 270 "Erneuerbare Energien - Standard" steht beispielsweise allen Hauseigentümern und Mietern in Deutschland zur Verfügung. Hierbei werden die Anschaffungs- und Installationskosten einer Solaranlage mit bis zu 50.000 € zu einem attraktiven Zinssatz ab 4,15 % unterstützt.
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) wurde vom Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ins Leben gerufen. Bei einer 10 kWp Solaranlage mit Speicher wird zum Beispiel ein Basiszuschuss von 30 % der förderfähigen Kosten gewährt, der auf maximal 7.000 € begrenzt ist.
Darüber hinaus gibt es einen Bonuszuschuss von 10 %, wenn der Strom aus der Anlage zu mindestens 30 % selbst genutzt wird. Betreiber eine 10 kWp Solaranlage mit Speicher und einem Eigenverbrauchsanteil von mindestens 30 % können somit eine Förderung von bis zu 7.700 € in Anspruch nehmen.
Eine 10 kWp PV-Komplettanlage mit Speicher ist eine effiziente Möglichkeit, umweltfreundlichen Strom aus Solarenergie zu gewinnen und die Unabhängigkeit von externen Energieversorgern zu erhöhen.
Um den maximalen Ertrag aus der Anlage herauszuholen, sind Faktoren wie Standort, Globalstrahlung, Dachneigung und Verschattung entscheidend. Der Einsatz eines Stromspeichers erhöht den Autarkiegrad und die Eigenverbrauchsquote, was als Konsequenz die Stromkosten noch weiter senkt.
Die Kosten für eine 10 kWp Anlage liegen zwischen meistens zwischen 20.000 € und 28.000 € inklusive Speicher und Montage. Durch attraktive Förderprogramme der KfW oder BEG lassen sich die Investitionskosten jedoch schon nach wenigen Jahren amortisieren.
Ob eine 10 kWp Anlage für Sie geeiget ist, hängt jedoch ganz von Ihrem Stromverbrauch und Ihrer verfügbaren Dachfläche zusammen. Lassen Sie sich hier unverbindlich beraten und ein Angebot erstellen: