In der Hansestadt Hamburg zieht die Nutzung von Balkonkraftwerken immer mehr Menschen an. Als Teil der Energiewende eröffnen diese kleinen Photovoltaik-Anlagen jedem Einzelnen die Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu gewinnen. Doch welche Finanzierungshilfen stehen Ihnen zur Verfügung?
In diesem Artikel bieten wir Ihnen einen detaillierten Einblick in die aktuellen verfügbaren Fördermöglichkeiten in Hamburg, die bevorstehenden Strategien der Stadt sowie wichtige Faktoren, die Sie vor der Investition berücksichtigen sollten.
Hinweis: Wir aktualisieren diesen Artikel laufend, damit die Informationen und Förderoptionen immer auf dem aktuellen Stand sind.
Das Interesse an Balkonkraftwerken in Hamburg wächst weiterhin deutlich. Doch im Vergleich der Bundesländer liegt die Hansestadt noch immer auf den hinteren Rängen. Zwar steigt die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen stetig an, doch bis Ende 2024 war Hamburg eines der Schlusslichter bei der Verbreitung von Stecker-Solargeräten.
Der Klimabeirat des Senats hat auf diesen Rückstand hingewiesen und konkrete Maßnahmen zur Beschleunigung des Ausbaus vorgeschlagen. Besonders deutlich wurde, dass das bestehende Defizit nicht am mangelnden Interesse der Bürgerinnen und Bürger liegt: Tausende Hamburger Haushalte warteten zuletzt auf die Genehmigung bereits installierter Anlagen, da Stromnetz Hamburg mit der Bearbeitung der Anfragen nicht hinterherkam.
Ein Lichtblick ist das im Frühsommer 2025 gestartete Förderprogramm der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) in Zusammenarbeit mit der Caritas. Es richtet sich an einkommensschwache Haushalte, darunter Beziehende von Bürgergeld, Sozialhilfe oder BAföG, und übernimmt bis zu 90 Prozent der Anschaffungskosten eines Balkonkraftwerks.
Gefördert wird das Angebot vom Bundesumweltministerium (BMUV), zusätzlich stellt Hamburg über die BUKEA rund 400.000 Euro für eine Laufzeit von zwei Jahren bereit. Auf diese Weise wird gezielt unterstützt, wer bislang keinen Zugang zur Solarenergie hatte, und ein wichtiger Beitrag zur sozialen Energiewende geleistet.
Lokales Vorbild für bürgerschaftliches Engagement bleibt weiterhin der Verein SoliSolar in Hamburg-Lokstedt. Die Initiative bringt Mini-Solaranlagen auf Balkonen, Hauswänden und Flachdächern an. Unkompliziert, ehrenamtlich und wirkungsvoll ist hier die Devise. Bereits im Januar 2023 überreichte SoliSolar das 100. Balkonkraftwerk an einen Hamburger Haushalt.
Obwohl Hamburg bei der Förderung von Balkonkraftwerken noch Nachholbedarf hat, nimmt Deutschland insgesamt eine führende Rolle im Bereich der erneuerbaren Energien ein und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche gesetzliche Maßnahmen und Förderprogramme zur Unterstützung der grünen Energieversorgung etabliert.
Ein Beispiel ist die Befreiung von der Umsatzsteuer bei der Installation von Balkonkraftwerken, die sowohl Einzelpersonen als auch Gemeinden finanziell entlastet.
Vor dem Hintergrund dieser nationalen Entwicklung und der steuerlichen Vorteile zeichnet sich eine vielversprechende Zukunft für Balkonkraftwerke in ganz Deutschland ab – einschließlich Hamburg.
Seit Frühsommer 2025 fördert Hamburg gemeinsam mit der Caritas Balkonkraftwerke. Förderberechtigt sind Haushalte, die Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung, Wohngeld, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, Kinderzuschlag oder BAföG erhalten, sowie Personen mit einem Einkommen unterhalb der Pfändungsfreigrenze.
Zum Start des Projekts können sich Interessierte an die Caritas wenden und erhalten eine persönliche Beratung vor Ort.
Obwohl Hamburg derzeit keine weiteren spezifischen Förderungen für Balkonkraftwerke anbietet, können Eigenheimbesitzer dennoch von einer landesweiten steuerlichen Begünstigung profitieren.
Der Nullprozentsatz betrifft nicht nur die Solarmodule, Wechselrichter, Speicher, Kabel und Halterungen, sondern auch Nebenleistungen wie Speditionsversand und sogar die Installation.
In der Praxis heißt das, Verkäufer dürfen keine Mehrwertsteuer für ihre Anlagen erheben, und private Käufer erhalten die Hardware für ihre Mini-PV-Anlage umsatzsteuerfrei.
Diese Steuerbefreiung gilt für sämtliche Wohngebäude und erstreckt sich auf PV-Anlagen jeder Größe, ganz gleich, ob es sich um eine größere Dachanlage mit bis zu 30 kWp Leistung oder ein kleines 600-Watt-Balkonkraftwerk handelt.
Die Ersparnis senkt spürbar die Anschaffungskosten und verkürzt die Amortisationszeit, wodurch die Investition in erneuerbare Energien für die Bürger Hamburgs noch attraktiver wird.
Der Klimabeirat des Senats hat konkrete Vorschläge zur Förderung der Photovoltaik (PV) vorgelegt, darunter die Entwicklung einer klaren PV-Strategie mit verbindlichen Zielen bis 2030. Dabei fordert der Klimabeirat vom Senat, den Ausbau von Solarenergie zu beschleunigen.
Ebenso wurde auch die Planung eines PV-Gipfels vorgeschlagen, um Start-ups durch eine „Solar-Akzelerator-Initiative“ zu inspirieren, und eine stärkere Verpflichtung der stadteigenen Wohnungsgesellschaft Saga zum PV-Ausbau wird angestrebt.
Hinzu kommen die Schaffung eines „PV-Bündnisses“ mit der Wohnungswirtschaft und die Erweiterung der Beratung zum Thema Mieterstrom. Überlegungen zur Erhöhung der Förderung für PVT-Anlagen, die kombiniert Wärme und Strom erzeugen, werden momentan ebenfalls diskutiert.
Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck hat eine umfassende Photovoltaik-Strategie im August des vergangenen Jahres - das Solarpaket 1 - vorgestellt.
Mittlerweile hat der Bundestag es beschlossen, mit dem Ziel den Einsatz von Balkon-PV-Anlagen durch weniger Bürokratie und schnelleren Anschluss zu fördern.
Seit Mai 2024 können Anlagen mit bis zu 2.000 Watt und einer Wechselrichterleistung von insgesamt 800 Voltampere selbstständig betrieben werden, wobei die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt und nur noch die Registrierung im Marktstammdatenregister notwendig ist.
Zudem kann der vorhandene Stromzähler weiterverwendet werden, bis der Messstellenbetreiber ein Smart Meter einbaut. Ein weiterer Streitpunkt wurde ebenfalls geklärt. Der herkömmliche Schukostecker reicht künftig aus.
Dabei unterstützen auch die Normungsgremien des VDE mit vereinfachten technischen Regelungen.
Diese Entwicklungen deuten auf eine positive Zukunft für erneuerbare Energien in Hamburg hin. Mit zunehmender Unterstützung auf lokaler und bundesweiter Ebene spiegelt sich das Engagement der Stadt für Mini-PV-Anlagen in einer Vielzahl neuer Fördermöglichkeiten wider.
Schauen einfach in den nächsten Wochen erneut vorbei, um neue Förderoptionen direkt mitzubekommen. Immer mehr Städte und Gemeinden bieten lokale Förderungen an und neue Programme werden wöchentlich hinzugefügt.
Balkonkraftwerke sind in Hamburg auf dem Vormarsch und bieten eine hervorragende Gelegenheit, grüne Energie selbst zu produzieren. Lokale Vereine und der Bund fördern dieses Vorhaben zunehmend, und es gibt einige wichtige Aspekte, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
Wenn Sie darüber nachdenken, sich ein Balkonkraftwerk zuzulegen, sollten Sie unbedingt unser Video ansehen.
In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie einfach der Aufbau ist, wie die Anmeldung beim Marktstammdatenregister reibungslos verläuft und wie Sie Ihre grüne Stromproduktion optimal überwachen können.
Erfahren Sie außerdem, wie Sie Ihre Einsparungen im Blick behalten und so langfristig profitieren.
Wir haben uns ein Balkonkraftwerk – das Basic Roof 890 bifazial (Flachdach) – in Absprache mit der Firma Balkonstrom für einen Test bereitstellen lassen, eigenhändig aufgestellt und das gesamte technische Zubehör unter die Lupe genommen.
Hinweis: Die im Video gezeigte Anlage ist das Modell: Basic Roof 890 bifazial für das Flachdach.