Die Begeisterung für Balkonkraftwerke in Sachsen hat im laufenden Jahr merklich zugenommen. Bis dato bot das Bundesland jedoch keine Förderungen an. Doch kürzlich hat sich die Lage gerändert! Seit August 2023 können Käufer eine einmalige Förderung in Höhe von mehreren hundert Euro erwarten.
Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Übersicht aller gegenwärtig verfügbaren Förderprogramme in Sachsen, der vorgesehenen Initiativen der Regierung und aller wichtigen Aspekte, die Sie im Vorfeld einer Anschaffung eines Balkonkraftwerks in Betracht ziehen sollten.
Hinweis: Wir aktualisieren diesen Artikel laufend, damit die Informationen und Förderoptionen immer auf dem aktuellen Stand sind.
Sachsen hat lange auf diesen Moment hingearbeitet und nun ist es endlich so weit. Seit August 2023 ist die Förderlandschaft deutlich erweitert worden.
Sachsens Minister für Energie und Klimaschutz, Wolfram Günther, hat am Donnerstag, dem 22. Juni 2023, die Förderrichtlinie Erneuerbare Energien und Speicher (FRL EEuS/2023) unterzeichnet. Diese Richtlinie beinhaltet zwei Förderprogramme. Einerseits wird der Kauf von Balkonkraftwerken durch Privatpersonen mit einem Betrag von 300 Euro unterstützt. Andererseits können Tilgungszuschüsse für Kredite beantragt werden, die zur Finanzierung von Photovoltaik- oder Geothermieanlagen und Speichern dienen sollen.
Als Antragsteller kommen hierbei Kommunen, Unternehmen, Wohnungseigentümergemeinschaften, aber auch Einzelpersonen, Vereine und andere Gruppen in Frage. Die Bewilligung beider Förderprogramme sowie das Antragsverfahren liegen in der Verantwortung der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – (SAB).
Minister Günther betont: „Das ist ein großer Schritt in Richtung Energiewende in Sachsen. Unser Ziel ist es, eine breite Beteiligung an der Energiewende zu fördern, sodass viele Menschen aktiv zur Energiewende beitragen und von ihr profitieren können. Dieses Ziel verfolgen wir mit unserer neuen Förderrichtlinie. Balkonkraftwerke sind wirtschaftlich sinnvoll und leisten insgesamt einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende. Sie sind in jedem Fall ein Beitrag zum Klimaschutz.
Viele Menschen machen durch die Nutzung von Balkonkraftwerken erstmals persönliche Erfahrungen mit Photovoltaik und sehen die damit verbundenen Möglichkeiten. Viele möchten daraufhin eine größere Anlage auf ihrem Dach installieren. Und mit den Tilgungszuschüssen für Anlagen für erneuerbare Energien und Speicher möchten wir den Ausbau erneuerbarer Energien in Sachsen signifikant vorantreiben.“
Insgesamt stellt die Förderrichtlinie 21,5 Millionen Euro bereit, wovon 6,5 Millionen Euro für das Förderprogramm für Balkonkraftwerke vorgesehen sind. Die Mittel stammen aus dem Klimafonds, welcher im Rahmen des aktuellen Doppelhaushalts durch den sächsischen Landtag aufgestockt wurde.
Das landesweite Förderprogramm in Sachsen richtet sich an Balkonkraftwerke. Dabei handelt es sich um Photovoltaikmodule, die sofort einsatzbereit und mit dem Stromnetz verbunden sind, und eine Mindestleistung von 300 Watt peak bis zu einer Höchstleistung des Wechselrichters von 600 Watt aufweisen. Zusätzlich dazu gehört das nötige Zubehör für eine dauerhafte Montage oder Aufstellung. Es wird eine einmalige Förderung von 300 Euro gewährt.
Dieses Angebot ist für private Nutzer gedacht, einschließlich Mieter und Eigentümer von selbst genutzten Wohnräumen. Der Förderantrag kann voraussichtlich ab Ende August bei der SAB eingereicht werden. Dabei ist ein einfacher, ausschließlich digitaler Prozess über das SAB-Förderportal geplant.
Im zweiten Teil des neuen Programms bietet der Freistaat Sachsen Tilgungszuschüsse für Darlehen zur Finanzierung von Anlagen, die erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik oder Geothermie nutzen, und entsprechende Speicher. Das Ziel dieses Programms ist es, den Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch für Strom, Wärme und Kälte in Gebäuden zu erhöhen. Zudem sollen durch die Energiespeicherung die Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien aus eigenen Anlagen erweitert werden.
Die geplanten Tilgungszuschüsse werden im Rahmen einer Projektförderung als Teilfinanzierung gewährt. Sie umfassen bis zu 10 Prozent der förderfähigen Ausgaben für Photovoltaikanlagen, Geothermie-Wärmepumpen und Wärme-/Kältespeicher. Für Stromspeicher, die zusammen mit einer PV-Anlage genutzt werden, betragen die Zuschüsse bis zu 20 Prozent der förderfähigen Ausgaben.
Insgesamt wird pro Kalenderjahr ein maximaler Zuschuss von 50.000 Euro gewährt. Die Einzelheiten zu diesem Teil des Programms werden derzeit ausgearbeitet. Der Start der Antragsstellung für diesen Teil des Programms ist für den Frühherbst dieses Jahres vorgesehen.
Hier können Sie einen Antrag stellen.
Sachsen, in Bezug auf Balkonkraftwerke, zeigt einen vielversprechenden Ausblick in die Zukunft. Mit dem schon bestehenden Engagement der Bürgerinnen und Bürger zielt der Bundesstaat darauf ab, die Nutzung von Sonnenenergie weiter voranzutreiben. Franziska Schubert, Fraktionsvorsitzende und finanzpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im sächsischen Landtag, erläutert:
„Die Energiewende wird Wirklichkeit, wenn wir sie gemeinsam anpacken. Wir haben spezifische Maßnahmen entwickelt, um Engagement in diesem Bereich zu fördern. Mit der von BÜNDNISGRÜNEN initiierten Förderung für die Anschaffung von Balkonkraftwerken kann jeder, von Leipzig bis Görlitz, aktiv an der Energiewende teilhaben.“
Dies ist jedoch nur der Anfang. Mit dem Einsatz von Balkonkraftwerken soll der Appetit der sächsischen Bürgerinnen und Bürger geweckt werden.
„Balkonkraftwerke sind nicht nur eine lohnende Investition, sondern auch ein wesentlicher Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz. Viele Menschen machen mit Balkonkraftwerken ihre ersten Erfahrungen mit Photovoltaik, erkennen die Möglichkeiten und planen den nächsten Schritt - eine größere Anlage auf ihrem Dach“, betont Energie- und Klimaschutzminister Günther.
Interessant: Neben der landesweiten Förderung bereiten auch einzelne Stätde und Kommunen Förderoptionen vor. So will die Stadt Leipzig Mini-PV-Anlagen bald mit 200 € je Modul bezuschussen. Die Förderung ist jedoch noch in Planung. Wann sie genau erhältlich ist, bleibt noch abzuwarten. Mehr Infos dazu hier.
Spannende Entwicklungen rund um Balkonkraftwerke werden in den kommenden Jahren erwartet, angetrieben durch technologische Fortschritte und politische Entscheidungen. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, hat eine umfangreiche Strategie zur Förderung von Photovoltaik vorgestellt, die die Nutzung von Mini-Solaranlagen auf Balkonen durch Vereinfachung der bürokratischen Prozesse und Beschleunigung der Anschlussverfahren erleichtern soll. In dieser Initiative wird er von den Normungsgremien des VDE unterstützt, die an einer Vereinfachung der technischen Vorschriften arbeiten.
Bis 2024 könnte sich die Lage für Betreiber von Balkonkraftwerken erheblich verbessern. Prognosen zufolge könnte es dann möglich sein, Anlagen mit einer Leistung von bis zu 2.000 Watt ohne vorherige Anmeldung beim Netzbetreiber zu betreiben.
Eines steht fest: In den kommenden Jahren wird erneuerbare Energie in Sachsen mehr und mehr an Bedeutung gewinnen. Der positive Trend und die wachsende Akzeptanz von Balkonkraftwerken in den letzten Jahren sind deutliche und ermutigende Zeichen.
Falls Sie hier noch keine passende Förderung gefunden haben, schauen Sie einfach in den nächsten Wochen erneut vorbei. Immer mehr Städte und Gemeinden planen lokale Förderungen.
Bei der Überlegung, ein Balkonkraftwerk in Sachsen zu installieren, gibt es viele Aspekte zu berücksichtigen. Hier sind einige Tipps und Hinweise, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen können:
Mit diesen Tipps und Hinweisen sind Sie bestens für den Kauf und die Installation eines Balkonkraftwerks in Sachsen vorbereitet. Nutzen Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten, um aktiv zur Energiewende beizutragen und gleichzeitig von den Vorteilen der erneuerbaren Energie zu profitieren.
Unser Tipp: Weitere Infos zum Thema Balkonkraftwerke erhalten Sie hier.