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PV Neigungswinkel-Tabelle & optimale Ausrichtung

PV Neigungswinkel-Tabelle & optimale Ausrichtung

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
8.8.2024

Wovon hängen der optimale Neigungswinkel und die Ausrichtung Ihrer Solarmodule ab? Ganz einfach: Von Ihrem Dach, Ihren Bedürfnissen und Ihrem Standort.

Eine Neigungswinkeltabelle für Photovoltaik-Anlagen gibt Auskunft über den optimalen Winkel und Himmelsrichtung, in denen Solarmodule installiert werden sollten, um die maximale Energieausbeute zu erzielen.

3 wesentliche Dinge, um die Neigungswinkeltabelle richtig zu handhaben:

• Dachneigung/ Neigungswinkel PV-Module

• Ausrichtung Ihres Daches (Azimutwinkel)

• Standort (Breitengrad)

Außerdem sollten Sie Ihren Eigenverbrauch kennen. 

Alle notwendigen Rechner, deren Handhabung und die Neigungswinkeltabelle finden Sie in diesem Artikel.

Inhaltsverzeichnis

Dachneigung  

Falls Sie Ihre Dachneigung nicht kennen, nutzen Sie unseren einfachen Dachneigungsrechner:

Grafik eines Daches mit Beschriftung zur Berechnung des Dachneigungswinkels.
Hinweis: Punkt statt Komma als Dezimalzeichen einsetzen.

Die Dachneigung lässt sich in Grad oder Prozent berechnen. Unser Rechner liefert Ihnen beide Werte.

Dazu müssen Sie lediglich zwei Angaben machen: die Länge (L) und die Höhe (H) in derselben Einheit (z.B. Meter oder Zentimeter). Es ist nicht notwendig, das gesamte Dach zu vermessen – ein kleiner Abschnitt genügt vollkommen.

Vorhandene Dachneigung als Ausgangspunkt

Wenn eine PV-Anlage auf einem schrägen Dach installiert wird, ist die vorhandene Dachneigung oft der Ausgangspunkt für die Installation. Dies kann die Anpassung des Neigungswinkels einschränken, da die Module in der Regel parallel zum Dach montiert werden.

Eine Dachneigung von 30°, was in Deutschland relativ häufig ist, entspricht oft bereits einem optimalen Neigungswinkel für viele PV-Anlagen.

Notwendigkeit von Montagestrukturen

Wenn die Dachneigung nicht optimal ist (zu flach oder zu steil), können spezielle Montagestrukturen verwendet werden, um den Winkel der PV-Module anzupassen. 

Für Photovoltaikanlagen auf Flachdächern liegt der optimale Neigungswinkel zwischen 10° und 30°. Ein Winkel von 10° bis 15° optimiert die Flächennutzung und minimiert den Schattenwurf. Bei Neigungen von 20° bis 30° wird die Selbstreinigung durch Regen verbessert.

Der Neigungswinkel der Solarmodule

Der Neigungswinkel beeinflusst, wie viel Sonnenlicht auf die Solarmodule trifft. Je optimaler der Winkel, desto höher die Energieausbeute. 

Der Winkel, in dem ein Photovoltaikmodul geneigt ist, entscheidet demnach darüber, wie effizient Ihre Anlage arbeiten kann. Dieser Winkel wird oft in Grad gemessen und kann je nach Installation und Standort variieren. 

Ein optimaler Neigungswinkel sorgt dafür, dass die Sonnenstrahlen möglichst senkrecht auf das Modul treffen, was die Energieausbeute maximiert.

Grafik eines PV-Moduls auf welches senkrechte Sonnenstrahlen einfallen.e

Wovon hängt der Neigungswinkel ab?

Geografische Lage: Deutschland liegt zwischen etwa 47° und 55° nördlicher Breite. Der Neigungswinkel für PV-Module sollte idealerweise zwischen 30° und 40° liegen.

Im Allgemeinen kann man sich an den folgenden Angaben orientieren: 

Standort Optimaler
Neigungswinkel
Deutschland (Ø) 30°–35°
Süddeutschland ≈ 32°
Norddeutschland ≈ 37°
Flachdach 15°–20°
Ost-West-Ausrichtung 30°–35°

Jahreszeitliche Anpassung: Um den maximalen Ertrag über das ganze Jahr zu erzielen, ist ein Neigungswinkel von etwa 35° eine gute Wahl. Dies berücksichtigt die unterschiedlichen Sonnenstände im Sommer und Winter.

Spezieller Fokus auf Winter oder Sommer: Für den Winter kann ein steilerer Winkel und im Sommer ein flacherer Winkel gewählt werden.

Info: Die jahreszeitliche Anpassung ist eher eine theoretische Überlegung und wird in der Praxis kaum umgesetzt, da die Neuausrichtung der Module nicht ohne Weiteres möglich ist. 

Jahreszeit Optimale Neigung
Ganzjährig 30°–35°
Sommer (Juni) 25°–30°
Winter (Dezember) 45°–50°

Wetterbedingungen: Einfluss auf den Neigungswinkel und die Ausrichtung

  • Sonnige Tage: Bei klarem Himmel ist der direkte Sonnenschein am höchsten, was eine optimale Energieproduktion ermöglicht.
  • Bewölkte Tage: Die Sonneneinstrahlung ist diffuser. Ein leicht flacherer Neigungswinkel kann in solchen Situationen vorteilhaft sein, um das diffuse Licht besser einzufangen.
  • Regen und Schnee: Niederschlag kann die PV-Module bedecken und die Energieproduktion verringern. Eine steilere Neigung (ab ca. 20°) kann helfen, Schnee abzurutschen und Module sauber zu halten.
  • Wind und Temperatur: Die Leistung der Module nimmt mit steigender Temperatur ab. Wind kann die Kühlung der Module verbessern. In heißen Klimazonen kann eine leichte Erhöhung des Neigungswinkels die Kühlung unterstützen.
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Dachausrichtung- und Neigungswinkeltabelle 

Die Dachneigung ist das eine, die Ausrichtung, also in welche Himmelsrichtung Ihr Dach zeigt, das andere. Aber nur das Zusammenspiel beider Kriterien gibt Ihnen Aufschluss über das Solarpotenzial einer PV-Anlage. 

Werfen Sie einen Blick in unsere Neigungswinkeltabelle und Sie werden schnell verstehen, welchen Einfluss die Ausrichtung in Kombination mit der Dachneigung letztlich auf den Ertrag hat. 

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DACHAUSRICHTUNG
Süd Südost/ Südwest Ost/ West Nordost/ Nordwest Nord
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130 140 150 160 170 180
DACHNEIGUNG 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87% 87%
10° 93% 93% 93% 92% 92% 91% 90% 89% 88% 86% 85% 84% 83% 81% 81% 80% 79% 79% 79%
20° 97% 97% 97% 96% 95% 93% 91% 89% 87% 85% 82% 80% 77% 75% 73% 71% 70% 70% 70%
30° 100% 99% 99% 97% 96% 94% 91% 88% 85% 82% 79% 75% 72% 69% 66% 64% 62% 61% 61%
40° 100% 99% 99% 97% 95% 93% 90% 86% 83% 79% 75% 71% 67% 63% 59% 56% 54% 52% 52%
50° 98% 97% 96% 95% 93% 90% 87% 83% 79% 75% 70% 66% 61% 56% 52% 48% 45% 44% 43%
60° 94% 93% 92% 91% 88% 85% 82% 78% 74% 70% 65% 60% 55% 50% 46% 41% 38% 36% 35%
70° 88% 87% 86% 85% 82% 79% 76% 72% 68% 63% 58% 54% 49% 44% 39% 35% 32% 29% 28%
80° 80% 79% 78% 77% 75% 72% 68% 65% 61% 56% 51% 47% 42% 37% 33% 29% 26% 24% 23%
90° 69% 69% 69% 67% 65% 63% 60% 56% 53% 48% 44% 40% 35% 31% 27% 24% 21% 19% 18%

Die Tabelle zeigt uns, dass in Deutschland eine Neigung von etwa 30–40° ideal für eine südliche Ausrichtung ist, um die maximale Energie aus der Mittagssonne zu gewinnen.

Bei einer Ost-West-Ausrichtung ist es hingegen oft vorteilhaft, die Module flacher zu neigen. Dadurch wird die Energieaufnahme während der Morgen- und Abendstunden optimiert, wenn die Sonne tiefer am Horizont steht.

In einigen Fällen kann es sehr sinnvoll sein, die Module nach Osten oder Westen auszurichten. Das ist dann empfehlenswert, wenn der Energiebedarf morgens und abends höher ist, weil Sie beispielsweise am Tag außer Haus sind. 

Bedenken Sie jedoch, dass die Ost-West-Ausrichtung insgesamt etwas weniger Energie im Vergleich zur Südausrichtung erzeugt, da die Sonnenstrahlung am Morgen und Abend aufgrund des flacheren Einfallswinkels weniger intensiv ist.

Mehr dazu hier: Ost-West-Ausrichtung – Lohnt sich das? 

In welche Himmelsrichtung ist Ihr Dach ausgerichtet? 

Falls Sie das nicht wissen, kann Ihnen ein Solarteur, Architekt oder spezielle Websites wie SunCalc weiterhelfen. So finden Sie ganz einfach den Azimutwinkel heraus. 

Grundwissen: Azimut

Der Azimut ist der Winkel, der angibt, in welche Himmelsrichtung etwas zeigt.

Man misst ihn im Uhrzeigersinn, beginnend bei Norden (0°), Süden (180°) und Westen (270°). Bei Solaranlagen hilft der Azimut zu bestimmen, in welche Richtung die Module ausgerichtet sein sollten, um möglichst viel Sonnenlicht zu bekommen.

Bei der Planung einer PV-Anlage wird der optimale Azimutwinkel in Abhängigkeit von den geografischen und baulichen Gegebenheiten bestimmt.

Info: In Deutschland sollte die optimale Ausrichtung nach Süden zeigen.

Dabei gilt: Je südlicher der Standort, desto flacher sollte der Neigungswinkel der PV-Module sein. 

In manchen Fällen können bauliche Einschränkungen oder lokale Gegebenheiten eine perfekte Südausrichtung der PV-Anlage verhindern. So kann es in städtischen Umgebungen oder an Standorten mit Hindernissen wie Gebäuden oder Bäumen notwendig sein, die Ausrichtung anzupassen, um Verschattungen zu vermeiden.

In solchen Fällen wird der nächstbeste Azimutwinkel gewählt, der dennoch eine hohe Energieproduktion ermöglicht. Geringfügige Abweichungen (+20° bis -20°) führen zu kaum messbaren Einbußen.

Bei einer Ausrichtung nach Südwesten oder Südosten, also einer Abweichung von 45°, betragen die Verluste nur etwa 5 bis 10 Prozent (je nach Neigungswinkel).

Jetzt müssen Sie nur noch wissen, was Sie verbrauchen und mit Ihrer Anlage bezwecken wollen.

Grafiken eines Hauses und Kompasses.

Strom- und Eigenverbrauch

Die optimale Ausrichtung kann an die Verbrauchsgewohnheiten angepasst werden.

Die Ausrichtung der PV-Module beeinflusst die Tageszeit, zu der am meisten Strom erzeugt wird. Module mit Ostausrichtung erzeugen morgens mehr Strom, während nach Westen ausgerichtete Module nachmittags mehr Strom erzeugen. Module mit Südausrichtung liefern zur Mittagszeit am meisten Strom. 

Es kommen also zur Planung 2 Faktoren ins Spiel:

1. Stromverbrauch 

Den Stromverbrauch müssen Sie kennen, um die Anlage richtig zu dimensionieren. 

Stromverbrauchsrechner

2. Eigenverbrauch

Ihren Eigenverbrauch sollten Sie kennen, um Neigung und Ausrichtung an Ihre Verbrauchszeiten anzupassen

Hier sehen Sie mögliche unterschiedliche Verbrauchszeiten und deren Auswirkung auf die Planung der PV-Anlage. 

Scrollen →
Verbrauchszeit* Beispiel Ausrichtung** Neigung** Begründung
Morgens Haushalte, Büros oder Betriebe mit frühem Arbeits-
Beginn
Süd-Ost 30° Morgen- und Vormittags-Sonne wird optimal eingefangen.
Mittags Haushalte, Büros, Schulen
(Kochen, Nutzung von elektrischen Geräten)
Süd 30°–35° Maximale Sonnen-
Einstrahlung zur Mittagszeit.
Nachmittags und abends Haushalte, Restaurants, Geschäfte
(Kochen, Fernsehen, Wäsche-
Waschen, Nutzung elektrischer Geräte)
Süd-West 30° Sonnen-
Einstrahlung wird am Nachmittag und Abend eingefangen.
*Höchster Eigenverbrauch
**Optimal

Neigungswinkel und Ausrichtung zur Bestimmung des PV-Ertrags

Mit dem Wissen um diese Faktoren können Sie nun Ihr Solarpotenzial errechnen lassen. Nutzen Sie dafür ganz unkompliziert unseren kostenlosen PV-Ertragsrechner

Für ein tieferes Verständnis sollten Sie sich etwas Zeit für unsere Artikel nehmen, bspw.

Schauen Sie sich auch gern unser Video an. Das verrät Ihnen, wie Sie in nur 2 Minuten Ihren PV-Ertrag errechnen können. 

Wie Sie Ihren PV-Ertrag in 2 Minuten selbst berechnen können.

Fazit

Die Neigungswinkeltabelle ist ein wichtiges Werkzeug zur Maximierung der Energieausbeute von Photovoltaikanlagen. Sie hilft dabei, den optimalen Neigungswinkel der Solarmodule in Abhängigkeit von Standort und Dachausrichtung zu bestimmen. 

Das Wichtigste zusammengefasst

  • Nach Süden: Um den maximalen Ertrag über den Tag zu erzielen.
  • Optimaler Winkel: 30°–35° maximale jährliche Energieproduktion.
  • Südost-Ausrichtung: Besser für hohen Stromverbrauch am Morgen.
  • Südwest-Ausrichtung: Besser für hohen Stromverbrauch am Nachmittag/Abend.
  • Sommeroptimierung: Flacherer Winkel (20°–25°) für höheren Sommerertrag.
  • Winteroptimierung: Steilerer Winkel (40°–45°) für höheren Winterertrag.

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