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Photovoltaik fürs Flachdach – So funktioniert’s!

Photovoltaik fürs Flachdach – So funktioniert’s!

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
13.10.2024

Immer mehr Deutsche wollen eine eigene Photovoltaikanlage auf Ihrem Flachdach installieren. Denn der gewonnene Solarstrom ist nicht nur klimafreundlich, sondern spart auch massiv Stromkosten.

Für den größtmöglichen Ertrag eignet sich angeblich ein Dach-Winkel von 30 Grad. Zumindest laut Experten und vielen Artikeln.

Doch ist Photovoltaik auch auf dem Flachdach möglich?

Was muss hier beachtet werden und was kostet das Ganze? All dies und vieles mehr erfahren Sie hier.

Inhaltsverzeichnis

Infos zur Flachdach-Solaranlage kurz und knapp

  • PV-Anlagen können grundsätzlich auf Flachdächern installiert werden, wenn das Dach die Mehrbelastung aushält und die Bausubstanz stimmt.
  • Solaranlagen auf Flachdächern sind etwas teurer als Schrägdach-Anlagen.
  • Durch eine optimale Ausrichtung der Module nach Süden und einem bestmöglichen Neigungswinkel zwischen 30 und 35 Grand können einen sehr ähnlichen Solarertrag erzielen wie Steildächer.
  • Bei einer doppelseitigen Ausrichtung nach Osten und Westen sollte der Flachdachwinkel 11 bis 15 Grad betragen.
  • Tipp: Nutzen Sie unseren PV-Ertragsrechner, um Ihren individuell möglichen Solarertrag zu ermitteln.
  • Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach – geht das?

    Flachdächer sind in der Regel verschattungsfrei. Das ist eine ideale Voraussetzung für die Montage einer Photovoltaik-Anlage. Denn mit einer optimalen Ausrichtung kann die Mittagssonne ausgenutzt werden, um hohe Stromerträge einer PV-Anlage zu erzielen.

    Die wichtige Frage, die man sich stellen muss, betrifft also weniger die Anlage als vielmehr die Bausubstanz des Dachs.

    Hält das Flachdach die zusätzliche Belastung aus?

    Flachdächer sind wegen ihres einfachen Aufbaus schon seit vielen Jahrzehnten im Trend. Sie sehen nicht nur schick aus, sondern sind auch aus anderen Gründen praktisch. Doch einige ältere Modelle sind nicht für zusätzliches Gewicht ausgelegt.

    Damals hat man gerade einmal eine Belastung durch Starkregen oder regional üblichen Schnee einkalkuliert.

    Wichtig:
    Konsultieren Sie daher unbedingt vor dem Kauf Ihrer Traum-Solaranlage einen Fachbetrieb, Statiker oder Architekten! Diese können entscheiden, ob Ihr Flachdach für eine PV-Anlage geeignet ist.

    Hinzukommt, dass die Montagesysteme für Flachdachkonstruktionen größer und somit schwerer sind als bei Schrägdächern. Gleichzeitig gibt es keinen Windschutz, weswegen die meisten Systeme direkt im Dachstuhl verankert werden.

    Hinweis: Hier finden Sie alle Infos über die Größe und das Gewicht von PV-Modulen.

    Wie wird eine Solaranlage auf dem Flachdach befestigt?

    Ein PV-Modul mit Befestigung für Flachdächer

    Der Einbau einer Photovoltaikanlage auf einem Flachdach sollte unbedingt durch einen Fachmann durchgeführt werden. Dieser fixiert die Solarmodule auf einem schrägstehenden Montagegestell. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Dreieckskonstruktionen.

    Bei der Aufständerung wird nach zwei unterschiedlichen Montagesystemen entschieden:

    Schienensystem

    Mittels einer Schraubverbindung werden die Schienen für die Module fest im Dach verankert. Dabei dienen Modulklemmen der Fixierung am Montagegestell. So wird eine stabile Positionierung gewährleistet und die Lockerungsgefahr durch Wind vermindert. 

    Achtung:
    Hier muss auf eine sorgfältige Arbeitsweise geachtet werden. Die Dachdurchdringung kann sonst im schlimmsten Fall zu undichten Stellen führen.

    Ballastsystem

    Bei dieser Variante wird die Aufständerung durch schwere Materialien wie Betonplatten gesichert oder auf mit Steinen oder Sandsäcken beschwerten Kunststoffwannen gestellt. Dadurch muss das Dach nicht aufgebohrt werden.

    Allerdings ist die Konstruktion nicht ganz so stabil wie ein Schienensystem und eignet sich daher nicht für jede Region. Hinzukommt, dass hier das Dach durch besonders hohes Gewicht belastet wird.

    Photovoltaik auf dem Flachdach – Vor- und Nachteile

    Derr Irrglaube, dass sich Solaranlagen nur auf Schrägdächern eignen, hält sich hartnäckig.

    Dabei gibt es viele Vorteile, die klar für die Installation von Solarmodulen auf Flachdächern sprechen. Welche das sind und wo die Stolperfallen liegen, haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.

    Vorteile:

    Nachteile:

    Optimale Modulausrichtung durch spezielle Gestellkonstruktionen möglich

    Flachdachgröße kann durch Schrägstellung der Module nicht vollständig ausgenutzt werden (Abstandsvorgaben)

    Durch optimale Modulausrichtung und idealen Neigungswinkel kann mehr Strom produziert werden als bei einem ungünstigen Schrägdach

    Solarmodule sind schlechter vor Wind und Wetter geschützt

    Einfache Montage: Bei den meisten Flachdächern müssen keine Dachziegel, etc. entfernt werden

    Preis für Flachdach-Anlagen ist etwas teurer

    Einfache Wartung, Reinigung und Reparatur

    Vorteile:

    Optimale Modulausrichtung durch spezielle Gestellkonstruktionen möglich

    Durch optimale Modulausrichtung und idealen Neigungswinkel kann mehr Strom produziert werden als bei einem ungünstigen Schrägdach

    Einfache Montage: Bei den meisten Flachdächern müssen keine Dachziegel, etc. entfernt werden

    Einfache Wartung, Reinigung und Reparatur

    Nachteile:

    Flachdachgröße kann durch Schrägstellung der Module nicht vollständig ausgenutzt werden (Abstandsvorgaben)

    Solarmodule sind schlechter vor Wind und Wetter geschützt

    Preis für Flachdach-Anlagen ist etwas teurer

    Angebote einholen

    Unser Tipp für eine noch effizientere Flachdach-Solaranlage: Bauen Sie Ihr Flachdach zu einem Gründach aus.

    Haben Sie gewusst, dass Dachgrün nicht nur für Schallschutz sorgt, sondern auch das Dach herunterkühlt? Dadurch verbessert sich die Leistung Ihrer PV-Anlage um bis zu 4 %. Denn der PV-Ertrag ist auch abhängig von der Betriebstemperatur der Solarmodule.

    Gerade Teerpappe oder Kies heizt sich auf Flachdächern besonders stark auf und strahlt die Wärme wieder an die Module ab.

    Was kostet eine Solaranlage auf dem Flachdach?

    Im Durchschnitt liegt der Preis von Flachdach-Photovoltaikanlagen etwas höher als bei die bei Schrägdächern. Doch die tatsächliche Höhe hängt immer von Größe und Leistung der Anlage sowie den Materialkosten für die Unterkonstruktion ab.

    In der Regel betragen die Montagekosten auf Flachdächern in etwa 30 % mehr als auf Satteldächern. Außerdem liegen auch die laufenden Kosten einer PV-Anlage für Flachdächer etwas höher. Denn Flachdachanlagen sind dem Wind, Regen, Schnee und Sturm stärker ausgesetzt.

    Somit kommt es im Durchschnitt etwas häufiger zu Reparaturen und Anpassungen der Module.

    Hierfür werden jährlich ca. 1,5 % der Anschaffungskosten angesetzt. Hierunter fallen aber nicht nur die Kosten für Wartung und Reparatur, sondern auch Versicherung und Rücklagen für vorzeitige Beeinträchtigungen.

    Dies ist die ungefähre Preisspanne für Solaranlagen auf Flachdächern:

    Anzahl
    Module
    Leistung
    (kWp)
    Gesamt-
    Kosten*
    Kosten/
    kWp*
    Kosten/
    Jahr*
    Ertrag/
    Jahr
    8–9 3 4.200 1.400 65 3.000
    13–15 5 6.750 1.350 100 5.000
    18–21 7 9.450 1.350 140 7.000
    23–27 9 11.700 1.300 175 9.000
    26–30 10 13.000 1.300 190 10.000
    31–36 12 14.400 1.200 205 12.000
    * €

    Wie Sie der Tabelle entnehmen können, nimmt der Preis pro kWp immer weiter ab, je mehr Solarmodule Sie verbauen. Grund hierfür ist unter anderem, dass die Montagekosten auch bei größeren Anlagen in etwa gleichbleiben.

    So werden die Kosten für das Gerüst oder auch den Einbau auf mehr Module verteilt.

    Hinweis: Hier lesen Sie alle Details zu Solarmodul Preise 2024: Preisentwicklung & beste Leistung.

    Gibt es auch Steckersolaranlagen für Flachdächer?

    Eine Steckersolaranlage mit Flachdachkonstruktion

    Grundsätzlich ja. Auf Flachdächern lassen sich auch problemlos Mini-PV-Anlagen installieren. Diese werden dann als Komplettpaket an Ihre Adresse geliefert. Prüfen Sie dafür im Vorfeld unbedingt, wo die Stromleitung bei Ihrem Flachdach entlangläuft.

    Je weiter die Steckdose entfernt ist, desto länger muss das bestellte Kabel zur Verbindung sein.

    Im Unterschied zu herkömmlichen Solaranlagen können Mini-Solaranlagen von Ihnen ohne die Hilfe eines Elektroinstallateurs aufgebaut und installiert werden. Hierfür erhalten Sie von dem Anbieter eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

    Das Vorgehen:

    Die PV-Module werden durch eine mitgelieferte Halterung auf etwa 20 bis 40 Grad aufgestellt. Diese Halterung besteht dabei oft aus zwei Stützen, die auf rutschfeste Füße gestellt werden.

    Diese Füße werden anschließen mit schweren Platten oder Steinen versehen, damit die Anlage bei Wind und Wetter nicht verrutscht. Die Ausrichtung erfolgt je nach individuellem Verbrauchsverhalten nach Süd, Ost oder West und kann jederzeit angepasst werden.

    Unsere Empfehlung sind hier die Anbieter von Yuma und Priwatt mit den Modulreihen Yuma Flat und priFlat. Unser Video zum Test des Yuma Flat 800 Pro und den Link zum Update finden Sie weiter unten.

    Wir empfehlen dennoch im Vorfeld mit einem Fachbetrieb zu sprechen. Wie oben bereits erwähnt gibt es Flachdächer, die nicht für die zusätzliche Belastung von Solarmodulen ausgelegt sind. Mögliche Schäden können sehr teuer werden.

    Beachten Sie auch, dass Steckersolaranlagen für den Eigenverbrauch konzipiert sind. Die Leistung liegt unterhalb der von traditionellen PV-Anlagen. Überproduzierter Strom fließt in das öffentliche Stromnetz, ohne dass Sie von der Einspeisevergütung profitieren.

    Wenn Sie eine große Fläche zur Verfügung haben, rentiert sich eine herkömmliche, große PV-Anlage mehr.

    Test – Steckersolargerät fürs Flachdach

    In diesem Video haben wir das Yuma Flat 800 Pro getestet und alle zu beachtenden Aspekte für Sie eingeschätzt. Ein Update zu unserem Test finden Sie hier.

    Gutscheincode: SOLARFREUNDE

    Zusammengefasst

    Flachdächer eignen sich wunderbar für PV-Anlagen. Durch eine optimale Ausrichtung der Module in Verbindung mit einem idealen Neigungswinkel können Flachdach-Module fast genauso viel Strom produzieren wie Schrägdächer.

    Hinzukommt, dass die Wartung, Montage und Reinigung um einiges leichter sind.

    Mehrkosten entstehen allerdings für die Anbringung einer stärkeren Modulhalterung sowie etwas höhere laufende Kosten im Jahr. Denn durch Wind und Wetter können die Module unerwartet von Verschattung betroffen sein oder Beschädigungen ausgesetzt sein.

    Dennoch amortisieren sich die Kosten einer Flachdach-PV-Anlage bereits durchschnittlich nach 10 Jahren. Bei einer Lebenserwartung von 20–30 Jahren lohnt sich die Investition also in jedem Fall.

    Sie suchen die aktuell besten PV-Module auf dem Markt? In diesen Beiträgen stellen wir Ihnen die führenden Hersteller und die besten Module nach Kosten, Wirkungsgrad, Garantie, Größe und Leistung vor.

    Lesen Sie hier, worauf es ankommt und was Sie beachten müssen. Wählen Sie dafür einfach die gewünschte Modul-Leistung aus:

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