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Stromzähler ablesen und mitteilen: So einfach geht's!

Stromzähler ablesen und mitteilen: So einfach geht's!

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
21.3.2024

Um die Gas- und Stromrechnung korrekt erstellen zu können, braucht Ihr Energieanbieter Ihren Zählerstand. Wenn Sie ihn nicht selbst ablesen und fristgerecht mitteilen, wird der Stand geschätzt. Das kann finanzielle Nachteile für Sie haben.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie den Zählerstand richtig ablesen und wie die Übermittlung an den Netzbetreiber funktioniert.

Inhaltsverzeichnis

Was sagt der Zählerstand aus?

Ein schwarzer Kasten mit Stromzähler und Zählerstand.

Der Zählerstand beschreibt, wie hoch der Stromverbrauch innerhalb eines bestimmten Zeitraums in Ihrem Haushalt ist.

Er wird in Kilowattstunden (kWh) angegeben und ist maßgeblich für die Berechnung Ihrer Stromrechnung. Der aktuelle Wert wird ermittelt, indem der neue Zählerstand von dem alten subtrahiert (abgezogen) wird.

Je nachdem, was bei Ihrer Jahresabrechnung herauskommt, müssen Sie entweder Geld nachzahlen oder Sie erhalten eine Rückerstattung.

Bei einer vergessenen oder falschen Übermittlung des Zählerstands wird Ihr Stromverbrauch vom Netzbetreiber geschätzt. Das kann für Sie teuer werden, wenn Sie weniger verbrauchen als der Durchschnitt.

Wie funktioniert das Ablesen?

In Zukunft sollen Stromzähler mittels moderner Messeinrichtungen aus der Ferne abgelesen werden. Dafür benötigt man jedoch spezielle, intelligente Zähler namens „Smart Meter“. Die Übermittlung erfolgt automatisch über ein integriertes Kommunikationsmodul.

Die meisten privaten Haushalte in Deutschland haben jedoch keinen Smart Meter und werden in der Regel alle 12 Monate aufgefordert, ihren Zählerstand mitzuteilen.

Das Vorgehen bei einem analogen Stromzähler ist denkbar einfach:

  1. Stromzähler finden: Das Messgerät ist in der Regel schwarz und befindet sich im Keller, Flur oder der Garage.
  2. Zählernummer merken: Die persönliche Nummer finden Sie beim Barcode als Zahlenreihenfolge hinter „Nr.“ oder „Eigentum des Elektrizitätswerks/ Netzbetreibers".
  3. Zählerstand ablesen: Hierfür notieren Sie sich die schwarzen Ziffern auf der Anzeige. Die roten Nachkommastellen können Sie ignorieren.
Ein analoger Stromzähler und eine Lupe über der schwarzen kWh Anzeige.

Ablesen digitaler Stromzähler

Ein digitaler Zähler funktioniert nahezu identisch. Der Unterschied besteht darin, dass die Anzeige des Zählerstands digital über ein Display erfolgt. Dieses finden Sie auf der Vorderseite des Stromzählers.

Auf dem Display sehen Sie zwei Zeilen. Die erste zeigt den aktuellen Stand an, während die zweite Zeile zusätzliche Informationen angibt. Mögliche Nachkommastellen im Display müssen auch hier nicht übermittelt werden.

Ablesen HT und NT

Wenn die Stromversorgung in Ihrem Haushalt im Moment oder früher einmal über den Nachtstromtarif lief, ist höchstwahrscheinlich noch ein Doppeltarifzähler verbaut. In diesem Fall müssen Sie zwei Zählerstände ablesen – HT und NT.

HT steht für Hochtarif (Tagstrom), während NT Niedertarif (Nachtstrom) bedeutet. Zur Übermittlung an Ihren Netzbetreiber muss sowohl der Wert für HT als auch der Betrag für NT abgelesen werden.

Zählerstand richtig eingeben

Ein Stromzähler mit den Angaben zu Zählernummer und Zählerstand.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ihren Zählerstand an den Netzbetreiber zu übermitteln. Die gängigsten Methoden sind:

Online-Formular

Viele Netzbetreiber haben auf Ihrer Website ein Online-Formular an, über das Sie den Zählerstand mitteilen können.

App

Ähnlich wie das Online-Formular auf der Website bieten digitale und führende Netzbetreiber darüber hinaus praktische Apps zur Verwaltung von Energiethemen an. Oft muss man dann ein Foto des Zählerstands mit dem Handy hochladen.

Telefon

Viele Netzbetreiber akzeptieren auch eine telefonische Übermittlung des Zählerstands. Achten Sie hier auf die Bürozeiten.

Post

Falls keine der oben genannten Methoden möglich ist, können Sie den Zählerstand auch per Post über eine Ablesekarte mitteilen.

In der Regel erhalten Sie eine Aufforderung zur Ablesung postalisch zusammen mit der Ablesekarte. Beachten Sie die individuellen Fristen auf dem Schreiben. Meistens haben Sie eine Woche Zeit, um die Daten zu übermitteln.

Hinweis:

Unten haben wir Ihnen eine Übersicht der größten Stromanbieter mit den jeweiligen Übermittlungsmöglichkeiten erstellt.

Welche Angaben braucht der Netzbetreiber noch?

Ein Stromzähler mit Dokument und Fragezeichen

Damit der Zählerstand korrekt erfasst und zugeordnet werden kann, ist es wichtig, alle relevanten Informationen anzugeben. Dazu gehören:

  • Zählernummer
  • Zählerstand (in kWh)
  • Ablesedatum
  • Kundennummer
  • Postleitzahl

Die meisten Netzbetreiber stellen ein Musterformular zur Verfügung, damit Sie nichts vergessen.

Musterschreiben: Zählerstand übermitteln

Falls Ihr Stromanbieter Ihnen doch die Möglichkeit gibt, Ihren Zählerstand in einem formlosen Schreiben per E-Mail oder postalisch weiterzugeben, können Sie diese Mustervorlage verwenden:

Betreff: Zählerstandsmitteilung [Datum]

Zähler-Nr.:

Kunden-Nr.:

Adresse:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich meinen aktuellen Zählerstand zur Rechnungsstellung übermitteln. Am [Datum] beträgt dieser xxx,x. kWh.

Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen,

Vorname Nachname

Was tun bei verspäteten Guthabenauszahlungen?

Leider gibt es immer wieder vereinzelte Stromanbieter, die mit der Stromrückzahlung auf sich warten lassen. Oder noch schlimmer – gar nicht erst zahlen.

Wenn Sie an so einen Anbieter geraten sind, empfiehlt es sich, direkt in der E-Mail zum Zählerstand eine Warnung auszusprechen.

Das hat zwei Vorteile: Auf der einen Seite umgehen Sie die 4-wöchige Frist, die der Stromanbieter hat, um die Kundenbeschwerde zu lösen. Auf der anderen Seite machen Sie unmissverständlich, dass Sie Ihre Rechte kennen.

Für diesen Fall haben wir Ihnen auch wieder eine Vorlage vorbereitet:

Betreff: Zählerstandsmitteilung [Datum]

Zähler-Nr.:

Kunden-Nr.:

Adresse:

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit möchte ich meinen aktuellen Zählerstand zur Rechnungsstellung übermitteln. Am [Datum] beträgt dieser xxx,x. kWh.

Ich bitte Sie höflich darum, mir die korrekt erstellte Schlussrechnung gemäß § 40 (4) EnWG innerhalb von sechs Wochen nach Beendigung des Lieferverhältnisses zukommen zu lassen.

Des Weiteren erwarte ich, dass Sie das sich aus der Abrechnung ergebende Guthaben inklusive des Neukundenbonus fristgerecht innerhalb von 14 Tagen nach Erhalt der Schlussrechnung auf mein Ihnen bekanntes Bankkonto überweisen.

Bitte beachten Sie, dass Guthaben aus Energierechnungen umgehend zurückerstattet werden müssen (siehe Urteil des OLG Düsseldorf vom 16.12.2014, Az: I-20 U 136/14). Andernfalls besteht die Pflicht, die Geldschuld während des Verzugs gemäß § 288 (1) BGB zu verzinsen.

Falls Sie meinen berechtigten Forderungen nicht innerhalb der genannten Fristen nachkommen oder keine Gründe für Abweichungen gemäß § 111a EnWG darlegen, werde ich aufgrund Ihres Verzugs (gemäß § 286 Abs. 2 Nr. 2 BGB) umgehend ein Schlichtungsverfahren bei der Schlichtungsstelle Energie beantragen und die Marktwächter Energie der Verbraucherzentralen darüber informieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Vorname Nachname

Umzug oder Anbieterwechsel - Was Sie beachten müssen

Die meisten Stromanbieter benötigen von Ihnen nur einmal im Jahr den aktuellen Zählerstand. Wenn Sie jedoch umziehen oder den Anbieter wechseln, werden daraus zweimal.

Bei einem Umzug müssen Sie den Endzählerstand Ihres alten Zuhauses übermitteln und nach dem Einzug in Ihre neue Wohnung den Anfangszählerstand notieren.

Bei einem Anbieterwechsel teilen Sie denselben Zählerstand sowohl Ihrem vorherigen als auch Ihrem neuen Stromversorger mit.

Ihr derzeitiger Anbieter benötigt diese Information, um Ihnen eine abschließende Rechnung zu erstellen, während Ihr neuer Anbieter sie braucht, um den Beginn Ihrer Stromversorgung korrekt zu dokumentieren.

Hinweis: Es steht Ihnen immer frei, Ihren Stromzählerstand mehr als einmal im Jahr zu übermitteln.

Hier finden Sie nähere Informationen zum Thema Ummeldung und Anbieterwechsel.

Wir raten dazu, vor einem Wechsel des Anbieters die Tarife sorgfältig miteinander zu vergleichen.

Tarife vergleichen

Zählerstände mitteilen – die größten Energieversorger

Wie bereits erwähnt, läuft die Übermittlung Ihres Stromverbrauchs bei den einzelnen Anbietern unterschiedlich ab. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, haben wir die folgende Übersicht für Sie erstellt:

Netzbetreiber/ Energieversorger Zählerstand übermitteln

E.ON

Kundenportal: Mein E.ON

App: Mein E.ON App

Vattenfall

Kundenportal: Mein Vattenfall

Online-Formular: Vattenfall Zählerstandserfassung

EWE

Kundenportal: Mein EWE

Online-Formular: EWE Kontaktformular

Telefon: 0441 8000 55 55

(Mo.-Fr. 7.00 - 20.00 Uhr, Sa. 8.00 - 16.00 Uhr)

Bayernwerk

Kundenportal: Bayernwerk Login

Livechat: Bayernwerk Website

(Mo.-Fr. 7.00 - 21.45 Uhr)

Telefon: 08 71 96 56 01 20

(Mo.-Fr. 8.00 - 18.00 Uhr)

Stromnetz Berlin

Online-Formular: Stromnetz Berlin Zählerstand

Post: Ablesekarte

Telefon: 030 492 02 00

(Mo.-Fr. 08.00 - 17.00 Uhr)

Westnetz

Online-Formular: Westnetz Zählerstand

(Informationen zur Online-Eingabe auf Ihrer Ablesekarte)

Fazit

Lesen Sie Ihren Zählerstand selbst ab und übermitteln Sie diesen fristgerecht, andernfalls haben Sie mit finanziellen Nachteilen zu rechnen. Nutzen Sie die gängigsten Methoden zur Übermittlung (Online-Formular, App, Telefon) oder ganz einfach unser Musterschreiben.

Wir empfehlen Ihnen außerdem, Ihren Zählerstand regelmäßig zu überprüfen und sich die Zählerstände zu dokumentieren. So sind Sie in der Lage, eventuelle Abweichungen frühzeitig festzustellen und deren Ursache auf den Grund zu gehen. Nähere Informationen hierzu erfahren Sie in diesem Artikel.

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