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Was bedeuten HT und NT im Stromvertrag?

Was bedeuten HT und NT im Stromvertrag?

Thor Marquardt
Zuletzt aktualisiert:
16.3.2024

In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT) bei Stromverträgen.

Dabei zeigen wir Ihnen, wo die Unterschiede liegen, welchen Zähler Sie brauchen und geben nützliche Tipps, um Ihren Stromverbrauch in beiden Phasen so effizient und kostengünstig wie möglich zu gestalten.

Inhaltsverzeichnis

HT und NT: Das Wichtigste in Kürze

  • HT und NT bezeichnet zwei unterschiedliche Stromtarife, die entweder nachts oder tagsüber laufen.
  • Voraussetzung ist ein geeigneter Zweitarifzähler.
  • Nachttarife werden in der Regel nur von lokalen Stromversorgern angeboten, weswegen die Auswahl begrenzt ist.
  • Heutzutage lohnt sich die Unterteilung nicht mehr für jeden Haushalt, da sich die Tarife preislich kaum noch unterscheiden.
  • Nachtstromtarife lohnen sich aber in den allermeisten Fällen für diejenigen, die auf Nachtspeicherheizungen angewiesen sind oder nachts ein E-Auto laden.

Was bedeuten die Abkürzungen NT und HT?

Die Abkürzungen HT und NT finden Sie auf Ihrem Stromzähler neben den beiden Zählwerken. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Stromtarife, die Einfluss auf Ihre Stromrechnung haben.

Hochtarif (HT)

Hochtarif bezeichnet die Zeiten, in denen der meiste Strom verbraucht wird, weswegen die Energieversorgungsunternehmen dann den Strom zu einem höheren Preis anbieten.

Das Ziel ist dabei nicht nur, von den Gesetzen der Marktwirtschaft zu profitieren, sondern vielmehr den Stromverbrauch in verbrauchsärmere Zeiten zu verlagern. Dadurch wird die Netzlast reduziert.

Der HT-Zeitraum liegt in der Regel zwischen 6:00 Uhr und 22:00 Uhr.

Niedertarif (NT)

In diesem Zeitraum ist der Stromtarif am günstigsten. Durch den Preisvorteil sollen Verbraucher dazu ermutigt werden, ihren Stromverbrauch in diese Zeitspanne zu verlegen.

Das Ergebnis ist dann eine Win-Win-Situation: Sie sparen Geld und die Stromnetzauslastung wird optimiert.

Der Niedertarif läuft meistens zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr.

Diese Vorteile haben HT und NT für Verbraucher

Durch die gezielte Nutzung von Hoch- und und Niedertarifen können Sie von diesen Vorteilen profitieren:

  1. Kosteneinsparungen: Durch die Verlagerung des Stromverbrauchs in die Niedertarifzeiten lassen sich deutliche Kosteneinsparungen erzielen.
  2. Effizienterer Energieverbrauch: Eine bewusste Nutzung von HT und NT trägt zum effizienteren Energieverbrauch und zur Ressourcenschonung bei.
  3. Entlastung des Stromnetzes: Eine gleichmäßigere Verteilung des Stromverbrauchs über den Tag entlastet das Stromnetz und reduziert die Gefahr von Engpässen.

Hinweis: Hier können Sie Niederstromtarife vergleichen:

Tarife vergleichen

Für wen lohnt sich die Aufteilung in HT und NT?

Ein Nachtstromtarif ist nicht für jedermann gleichermaßen attraktiv. In erster Linie profitieren Haushalte mit einer Nachtspeicherheizung von solchen Tarifen. Doch auch wenn Sie eine Wärmepumpe oder ein Elektro-Auto besitzen, kann sich ein Vertrag mit separaten Hoch- und Niedertarifen für Sie auszahlen.

Faustregel: Ein Nachtstrom-Tarif ist vorteilhaft, wenn Sie mindestens 60 % Ihres Strombedarfs über NT decken können.

So berechnen Sie Ihre mögliche Kosteneinsparung:

  1. Verbrauchswerte erfassen: Hierfür werfen Sie einfach einen Blick auf Ihre letzten Stromrechnungen.
  2. Tarifpreise ermitteln: Schauen Sie sich dafür sowohl in Ihrer Region als auch durch Online-Vergleichsrechner um. Beachten Sie dabei Neukundenrabatte und Boni.
  3. Kosten ermitteln: Multiplizieren Sie den Verbrauch für HT und NT jeweils mit dem entsprechenden Tarifpreis, um die Kosten für beide Zeiträume zu ermitteln. Addieren Sie anschließend die berechneten Ergebnisse für HT und NT, um auf die Gesamtkosten für Ihren Stromverbrauch zu kommen.

Formel: Stromverbrauch in kWh * Tarif in Euro/kWh = Stromkosten

Achtung: Viele Energieversorger bieten Nachttarife nur in Verbindung mit einem klassischen Hausstromvertrag an. Schauen Sie daher bei günstigen NT-Angeboten sehr genau in die Vertragsbedingungen.

Weitere Tipps und Hinweise zur Berechnung Ihrer Stromkosten sowie zur Prüfung Ihres Zählerstands finden Sie in diesem Beitrag.

So funktioniert die Abrechnung von HT und NT

Die Abrechnung von HT und NT erfolgt meist über einen sogenannten Zweitarifzähler, der den Stromverbrauch zu den jeweiligen Tarifzeiten separat erfasst. Dadurch können die Energieversorger den Verbrauch in den Hochtarif- und Niedertarifzeiten getrennt abrechnen und jeweils separate Preise anbieten.

Hinweis: Wenn Sie von beiden Tarifen profitieren möchten, brauchen Sie entweder zwei Stromzähler oder einen Doppeltarifzähler. Sie können dann auch Verträge mit zwei unterschiedlichen Anbietern für den Hochtarif HT und den Niedertarif NT eingehen.

Wie wird HT- auf NT-Strom umgeschaltet?

Im Gegensatz zu Eintarifzählern besitzen Zweitarifzähler zwei separate Rollen-Zählwerke. Dadurch ist es ihnen möglich, den Stromverbrauch über den Tag in zwei unterschiedlichen Phasen zu erfassen.

Somit zählen Zweitarifzähler zu den intelligenten Stromzählern, da sie automatisch den Tarif umschalten müssen. Für den Umschaltzeitpunkt wurde eine Zeitschaltuhr einprogrammiert, die durch den Energieversorger mithilfe eines Umschaltsignal über eine bestimmte Frequenz ferngesteuert werden kann.

Dieses Signal ist jedoch in seiner Reichweite begrenzt, weshalb Niedertarife in der Regel nur durch die Energieanbieter in Ihrer Region angeboten werden.

Kosten: Der Preis für einen Doppelzähler beträgt im Fachhandel ca. 200 €. Hinzu kommen dann noch die Aufwendungen für den sogenannten „Messstellenbetrieb“, also den Einbau, den Betrieb und die Wartung. Hier können Sie als Orientierungswert von 20 € bis 40 € ausgehen.

Spartipps: So nutzen Sie HT und NT optimal

Um das Beste aus Ihrem HT und NT herauszuholen, empfehlen wir Ihnen diese bewährten Tricks zur Senkung Ihrer Stromrechnung:

  1. Verbrauchsintensive Geräte in NT-Zeiten nutzen: Versuchen Sie, Stromfresser wie Waschmaschine, Trockner oder Geschirrspüler in den Niedertarifzeiten laufenzulassen, um von den günstigeren Preisen zu profitieren. Auch das Laden von E-Autos bietet sich nachts an.
  2. Zeitschaltuhren einsetzen: Mithilfe von Zeitschaltuhren können Sie den Betrieb Ihrer Elektrogeräte gezielt auf die Niedertarifzeiten abstimmen. So können Sie beispielsweise die Heizungspumpe oder den Warmwasserbereiter in der Nacht betreiben.
  3. Energieeffiziente Geräte verwenden: Achten Sie beim Kauf neuer Elektrogeräte auf eine hohe Energieeffizienzklasse, um den Stromverbrauch nachhaltig zu reduzieren und Kosten zu sparen.
  4. Eigene Stromerzeugung nutzen: Wenn Sie über eine Photovoltaikanlage oder ein Balkonkraftwerk verfügen, können Sie Ihren selbst erzeugten Strom gezielt nutzen, um den Bezug von externem, teuren HT-Strom zu verringern.
  5. Stromanbieter vergleichen: Informieren Sie sich über die verschiedenen Stromanbieter und ihre Tarifangebote, um den für Sie passenden Anbieter mit den besten Konditionen für HT und NT zu finden.

Tipp: Hilfe zur einfachen und schnellen Kündigung Ihres bestehenden Stromvertrags finden Sie hier.

Fazit

HT und NT stehen bei Stromverträgen für Hochtarife und Niedertarife. Die gezielte Nutzung dieser Tarife ermöglicht Ihnen Stromkosten-Ersparnisse und führt zu einer optimierten Auslastung des Stromnetzes.

Oftmals profitieren jedoch nur Haushalte mit Nachtspeicherheizung, Wärmepumpen oder Elektroautos wirklich von Nachtstromtarifen.

Um HT- und NT-Kostenvorteile bestmöglich zu nutzen, sollten verbrauchsintensive Elektrogeräte in Niedertarifzeiten betrieben werden. Bei Neuanschaffungen sollte zudem auf Energieeffizienzklassen geachtet werden.

Ein regelmäßiger Stromanbieter-Vergleich kann sich ebenfalls auszahlen.

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