In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema Hochtarif (HT) und Niedertarif (NT) bei Stromverträgen.
Dabei zeigen wir Ihnen, wo die Unterschiede liegen, welchen Zähler Sie brauchen und geben nützliche Tipps, um Ihren Stromverbrauch in beiden Phasen so effizient und kostengünstig wie möglich zu gestalten.
Die Abkürzungen HT und NT finden Sie auf Ihrem Stromzähler neben den beiden Zählwerken. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Stromtarife, die Einfluss auf Ihre Stromrechnung haben.
Hochtarif bezeichnet die Zeiten, in denen der meiste Strom verbraucht wird, weswegen die Energieversorgungsunternehmen dann den Strom zu einem höheren Preis anbieten.
Das Ziel ist dabei nicht nur, von den Gesetzen der Marktwirtschaft zu profitieren, sondern vielmehr den Stromverbrauch in verbrauchsärmere Zeiten zu verlagern. Dadurch wird die Netzlast reduziert.
Der HT-Zeitraum liegt in der Regel zwischen 6:00 Uhr und 22:00 Uhr.
In diesem Zeitraum ist der Stromtarif am günstigsten. Durch den Preisvorteil sollen Verbraucher dazu ermutigt werden, ihren Stromverbrauch in diese Zeitspanne zu verlegen.
Das Ergebnis ist dann eine Win-Win-Situation: Sie sparen Geld und die Stromnetzauslastung wird optimiert.
Der Niedertarif läuft meistens zwischen 22:00 Uhr und 6:00 Uhr.
Durch die gezielte Nutzung von Hoch- und und Niedertarifen können Sie von diesen Vorteilen profitieren:
Hinweis: Hier können Sie Niederstromtarife vergleichen:
Ein Nachtstromtarif ist nicht für jedermann gleichermaßen attraktiv. In erster Linie profitieren Haushalte mit einer Nachtspeicherheizung von solchen Tarifen. Doch auch wenn Sie eine Wärmepumpe oder ein Elektro-Auto besitzen, kann sich ein Vertrag mit separaten Hoch- und Niedertarifen für Sie auszahlen.
Faustregel: Ein Nachtstrom-Tarif ist vorteilhaft, wenn Sie mindestens 60 % Ihres Strombedarfs über NT decken können.
So berechnen Sie Ihre mögliche Kosteneinsparung:
Formel: Stromverbrauch in kWh * Tarif in Euro/kWh = Stromkosten
Achtung: Viele Energieversorger bieten Nachttarife nur in Verbindung mit einem klassischen Hausstromvertrag an. Schauen Sie daher bei günstigen NT-Angeboten sehr genau in die Vertragsbedingungen.
Die Abrechnung von HT und NT erfolgt meist über einen sogenannten Zweitarifzähler, der den Stromverbrauch zu den jeweiligen Tarifzeiten separat erfasst. Dadurch können die Energieversorger den Verbrauch in den Hochtarif- und Niedertarifzeiten getrennt abrechnen und jeweils separate Preise anbieten.
Im Gegensatz zu Eintarifzählern besitzen Zweitarifzähler zwei separate Rollen-Zählwerke. Dadurch ist es ihnen möglich, den Stromverbrauch über den Tag in zwei unterschiedlichen Phasen zu erfassen.
Somit zählen Zweitarifzähler zu den intelligenten Stromzählern, da sie automatisch den Tarif umschalten müssen. Für den Umschaltzeitpunkt wurde eine Zeitschaltuhr einprogrammiert, die durch den Energieversorger mithilfe eines Umschaltsignal über eine bestimmte Frequenz ferngesteuert werden kann.
Dieses Signal ist jedoch in seiner Reichweite begrenzt, weshalb Niedertarife in der Regel nur durch die Energieanbieter in Ihrer Region angeboten werden.
Kosten: Der Preis für einen Doppelzähler beträgt im Fachhandel ca. 200 €. Hinzu kommen dann noch die Aufwendungen für den sogenannten „Messstellenbetrieb“, also den Einbau, den Betrieb und die Wartung. Hier können Sie als Orientierungswert von 20 € bis 40 € ausgehen.
Um das Beste aus Ihrem HT und NT herauszuholen, empfehlen wir Ihnen diese bewährten Tricks zur Senkung Ihrer Stromrechnung:
Tipp: Hilfe zur einfachen und schnellen Kündigung Ihres bestehenden Stromvertrags finden Sie hier.
HT und NT stehen bei Stromverträgen für Hochtarife und Niedertarife. Die gezielte Nutzung dieser Tarife ermöglicht Ihnen Stromkosten-Ersparnisse und führt zu einer optimierten Auslastung des Stromnetzes.
Oftmals profitieren jedoch nur Haushalte mit Nachtspeicherheizung, Wärmepumpen oder Elektroautos wirklich von Nachtstromtarifen.
Um HT- und NT-Kostenvorteile bestmöglich zu nutzen, sollten verbrauchsintensive Elektrogeräte in Niedertarifzeiten betrieben werden. Bei Neuanschaffungen sollte zudem auf Energieeffizienzklassen geachtet werden.
Ein regelmäßiger Stromanbieter-Vergleich kann sich ebenfalls auszahlen.