Guerilla-PV-Anlagen sind am Boomen, nachdem sie vor einigen Jahren legalisiert wurden. Denn diese Mini-Solaranlagen können auch problemlos bei Mietwohnungen installiert werden.
Dabei produzieren sie nicht nur zuverlässig Strom, sondern amortisieren die Anschaffungskosten schon nach wenigen Jahren.
Wir zeigen Ihnen, wie auch Sie sich den Traum Ihrer eigenen Stecker-Solaranlage erfüllen können.
Guerilla-PV-Anlagen bezeichnen kleine Solaranlagen für zuhause. Diese kann man einfach per Stecker ans Haushaltsstromnetz anschließen und so einen Teil seines Eigenbedarfs decken. Dadurch beziehen Sie weniger Strom aus dem öffentlichen Stromnetz, dafür aber mehr Grünstrom aus Eigenproduktion.
Da die meisten Mini-Solaranlagen an Balkonen statt Dächern angebracht sind, werden sie umgangssprachlich auch als „Guerilla-PV-Anlage“ bezeichnet.
Der Begriff wurde vor allem im Kontext des Widerstands gegen die großen Stromversorger verwendet. Denn lange Zeit gab es für Steckersolaranlagen keine gesetzlichen Regelungen. So konnte man sich gegen das System wenden und unreguliert seinen eigenen Strom produzieren. Dies änderte sich erst in 2019.
Die Norm DIN VDE V 0100-551-1 (VDE V 0100-551-1) legt seitdem die Leitungsschutzbedingungen fest und regelt, wie steckerfertige PV-Anlagen in den Endstromkreis eingebunden werden können. Dadurch ist es gelungen, die Interessen von Handwerkswirtschaft, industrielle Hersteller, Verbraucherschutz, Prüfinstitute, Sachversicherer, Wissenschaft und technische Überwacher unter einen Hut zu bekommen.
Für Sie als Verbraucher bedeutet die Norm allerdings in erster Linie, dass Sie Ihre Mini-PV-Anlage legal aufstellen dürfen. Dadurch gerät das Bild des Widerstandskämpfers in Form einer „Guerilla-PV-Anlage“ mehr und mehr in den Hintergrund. Stattdessen spricht man jetzt eher von Balkonkraftwerken, Mini-Solaranlagen, Mini-PV-Anlagen oder Steckersolaranlagen.
Viele von Ihnen fragen sich bestimmt, ob es wirklich so einfach ist, ein Solarmodul bei sich auf dem Balkon oder im Garten aufzustellen. Schließlich ist die Installation einer traditionellen PV-Anlage mit viel Planung und Aufwand verbunden. So muss beispielsweise erst ein Fachbetrieb kommen, um den Starkstromanschluss zu legen.
Doch Sie können beruhigt sein. Viele dieser Probleme gibt es bei Mini-Solaranlagen nicht. In der Regel kommen die Module im Komplettpaket mit passendem Stecker. Diese können Sie dann einfach selbst aufbauen und über eine Haushaltssteckdose an Ihren Stromkreis anschließen.
Lange Zeit warnte der VDE auch vor möglichen Kabelschäden durch Überlastung. Dem halten die Hersteller allerdings entgegen, dass kleinere Anlagen mit 250 Wp hierfür zu wenig Strom führen. Solange ein Schutzschalter sowie eine sogenannte „Wieland-Steckdose“ vorhanden ist, der der üblichen Norm entspricht, braucht man sich keine Sorgen zu machen.
Wer sich mit den aktuellen Strompreisen genauer beschäftigt, stellt schnell fest, dass man durch eine Mini-PV-Anlage viel Geld sparen kann. Denn vergleicht man den aktuellen Strompreis von ca. 40 ct/kWh mit 5–8 Cent/kWh vom Balkon, so muss man nicht großartig rechnen.
Dem Ganzen müssen Sie aber zunächst die (überschaubaren) Anschaffungskosten gegenüberstellen. Diese bewegen sich je nach Leistung zwischen 300 und 1.000 €. Im Schnitt geht man daher davon aus, dass sich die Anlagen innerhalb von drei bis sechs Jahren amortisieren.
Die Geschwindigkeit der Amortisation hängt in erster Linie von Ihrem Eigenverbrauch ab. Denn der produzierte Strom sollte direkt verbraucht werden. Ein Batteriespeicher lohnt sich aufgrund der hohen Anschaffungskosten nur in wenigen Fällen. Bei Anlagen mit 600 Wp lohnt er sich nicht, aber bei größeren Anlagen unter Umständen schon.
Unser Tipp: In diesem Artikel lesen Sie alles über Balkonkraftwerke mit Speicher (inkl. Kosten- und Rentabilitätsrechnungen).
Ohne einen Speicher wird der überschüssiger Strom automatisch ins Netz eingespeist, eine Vergütung gibt es dafür jedoch nicht. Je mehr Sie also tagsüber direkt verbrauchen können, desto mehr Geld sparen Sie und desto rentabler Ihre Anlage.
Beispielrechnung:
Bei 40 Cent pro kWh lägen die Ersparnisse beider Haushalte somit bei 160 € im Jahr.
Wie effizient Ihr Mini-Solarmodul am Ende arbeitet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zunächst schauen wir uns an, inwiefern Ihre persönliche Situation das Ergebnis beeinflussen kann:
Wie viel Strom tatsächlich erzeugt werden kann, bestimmen die folgenden Aspekte:
All diese Punkte gibt es vor der Anschaffung eines Balkonkraftwerks zu berücksichtigen. Sollten Sie dabei Hilfe benötigen, lohnt sich die Beratung durch einen Solarinstallateur.
Seit der Festsetzung der Norm für Mini-PV-Anlagen unterliegen Balkonkraftwerke einer Anmeldepflicht beim zuständigen Netzbetreiber. Zudem müssen Verbraucher einen Eintrag im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur vornehmen.
Durch die Neuregelung ist es Privatpersonen nun aber möglich, diese Schritte ganz einfach selbst vorzunehmen. Früher mussten nämlich grundsätzlich alle Photovoltaikanlagen unabhängig von ihrer Größer durch einen Elektroinstallateur registriert werden.
Wie genau die Registrierung abläuft und was es dabei zu beachten gibt, können Sie hier nachlesen. Was Sie bei den größeren Anlagen (800, 900 oder 1.200 Watt) beachten müssen, lesen Sie hier.
Guerilla-PV ist das neue Must-Have von Mietern und Wohnungseigentümern gleichermaßen. Mit nur wenigen Handgriffen können diese Mini-Solaranlagen ganz einfach selbst aufgestellt werden. Dabei können die Anschaffungskosten im Gegensatz zu traditionellen PV-Anlagen von einem Großteil der Deutschen gestemmt werden.
Seit der Legalisierung der Anlagen im Jahr 2019 gelten die Anlagen weniger als Guerilla-Widerstandskämpfer gegen die Stromversorger. Stattdessen können sie mittlerweile bei korrekter Anmeldung ohne Strafe nahezu überall aufgestellt werden. Darüber freuen sich nicht nur unsere Geldbeutel, sondern auch der Klimaschutz.