Balkonkraftwerke, auch bekannt als Mini-Solaranlagen, sind eine hervorragende Möglichkeit, einfach und kostengünstig umweltfreundliche Energie für den Eigenverbrauch zu erzeugen.
Einen Nachteil gibt es jedoch: Strom, der nicht direkt verwendet wird, fließt unvergütet ins öffentliche Stromnetz. Statt ihn zu verschenken, bietet sich manchmal der Einsatz eines Stromspeichers an.
In diesem Artikel erfahren Sie, ob sich Speicher für Balkonkraftwerke überhaupt lohnen, mit welchen Kosten Sie rechnen müssen, welche die besten Anbieter sind, was die Vor- und Nachteile sind und vieles mehr.
Ein Balkonkraftwerk besteht meist aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter. Die Solarmodule produzieren aus Sonnenlicht Gleichstrom, der anschließend vom Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Dieser Wechselstrom kann dann direkt von elektrischen Geräten im Haushalt genutzt werden.
Der Wechselrichter ist das Herzstück der Anlage und sollte daher von sehr guter Qualität sein. Die besten Wechselrichter und Sieger 2024 bieten eine gute Auswahl.
Ein Batteriespeicher ist eine optionale, jedoch bei Mini-PV-Anlagen nur eher selten genutzte Erweiterung. Er speichert überschüssige Energie, die nicht sofort verbraucht wird, und gibt sie bei Bedarf wieder ab. So kann das Balkonkraftwerk auch in den Abend- und Nachtstunden sowie an bewölkten Tagen genutzt werden.
Es gibt verschiedene Speicherlösungen, wie zum Beispiel Blei-Gel-Akkumulatoren oder Lithium-Ionen-Batterien. Jede Speicherart hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.
Gel-Batterien haben im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien einen komplexeren Aufbau, was sich vor allem auf das Gewicht auswirkt. Die Energiedichte bei Gel-Batterien liegt nur bei 30 Wh/kg, während Lithium-Ionen-Batterien mit Energiedichten von bis zu 190 Wh/kg deutlich leichter sind.
Bei der Lebensdauer haben Lithium-Ionen-Batterien mit über 15 Jahren einen Vorteil gegenüber den Blei-Gel-Batterien, die oft nur eine kalendarische Lebensdauer von zehn Jahren aufweisen.
Zudem haben Gel-Batterien im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus nur halb so viele maximale Ladezyklen und können nur bis zu einer Entladetiefe von 50 % entladen werden.
Im Winter kann es bei Gel-Batterien aufgrund ihrer längeren Ladezeit von bis zu acht Stunden zu Problemen kommen, während Lithium-Ionen-Batterien innerhalb einer Stunde einen vollen Ladezyklus durchführen können.
Ein Vorteil von Gel-Batterien ist allerdings ihre Wartungsfreiheit, wohingegen Blei-Säure-Batterien nur bei regelmäßiger Wartung eine hohe Nutzungsdauer erreichen können.
Beide Speicherarten sind grundsätzlich für direkt speisende Systeme geeignet, aber Lithium-Ionen-Batterien bieten bei dieser Anwendung klare Vorteile in Bezug auf Effizienz und Lebensdauer.
Die Lithium-Ionen-Batterien sind für direkt einspeisende Systeme aufgrund ihres hohen Wirkungsgrades und der Möglichkeit, größere Modulleistungen effizient zu speichern, besser geeignet.
Blei-Gel-Akkumulatoren können als kostengünstige Alternative dienen, sind aber für Systeme mit häufiger Nutzung und höherer Effizienzanforderung weniger ideal.
Eine besonders interessante Möglichkeit bei Speicherlösungen ist die direkte Einspeisung der Solarmodul-Leistung in den Speicher. Dabei wird der Strom zunächst gespeichert, bevor er ins Hausnetz fließt. Solche Systeme werden bei Yuma angeboten.
Welche Speicherlösung für Sie die richtige ist, hängt davon ab, wie Sie Ihr Balkonkraftwerk aktuell nutzen oder planen möchten.
Sollten Sie sich bereits für einen Kauf entschieden haben und auch schon den gewünschten Speichertyp kennen, dann haben Sie die folgenden Optionen:
Sie verfügen bereits über ein Balkonkraftwerk und sind es leid, dass andere von Ihrem unverbrauchten Strom profitieren. Achten Sie bei dieser Variante darauf, dass das neue Speichersystem auch zu den Anschlüssen Ihrer Mini-Solaranlage passt.
Bei der Nachrüstung eines Speichers können Sie von der direkten Einspeisung profitieren. Überschüssige Solarenergie wird direkt gespeichert, bevor sie ins Netz eingespeist wird, und erhöht so Ihren Eigenverbrauch und Autarkiegrad. Achten Sie darauf, dass Ihr Speichersystem diese Funktion unterstützt.
Sie stehen noch ganz am Anfang Ihres PV-Vorhabens. Viele Anbieter nehmen Ihnen an dieser Stelle durch fertige Komplettlösungen den späteren Planungsstress ab. Zudem kann es sich finanziell lohnen, direkt Speicher und Balkonkraftwerk zusammen zu kaufen anstatt nachträglich und unabhängig voneinander.
Viele moderne Komplettlösungen unterstützen die direkte Einspeisung in den Speicher und ermöglichen damit eine effizientere Nutzung Ihrer Anlage, da größere Solarmodulleistungen genutzt werden können.
Tragbare Stromspeicher können nicht nur an Ihr Balkonkraftwerk angeschlossen werden, sondern eignen sich auch für unterwegs. Dadurch können außerdem mehrere Geräte gleichzeitig geladen werden.
Mobile Akkus bieten zwar Flexibilität, unterstützen aber in der Regel keine direkte Einspeisung. Sie eignen sich daher vor allem als Zusatzlösung, um Solarstrom unterwegs zu nutzen.
Große (herkömmliche) Photovoltaikanlagen verfügen häufig über einen Stromspeicher, der überschüssige Energie speichert. Dadurch kann der Speicher beispielsweise abends zum Fernsehen Energie liefern, wenn keine Sonneneinstrahlung mehr zur Verfügung steht.
Insgesamt ermöglicht dies eine optimale Nutzung des selbst erzeugten Stroms und verhindert weitgehend die unentgeltliche Einspeisung von Energie in das öffentliche Netz.
Grundsätzlich gelten dieselben Vorteile auch für Balkonkraftwerke, die normalerweise maximal 800 Watt Leistung erbringen. Aufgrund ihrer geringen Größe produzieren sie jedoch wesentlich weniger Energie als herkömmliche Photovoltaikanlagen, weshalb die Anschaffung eines Speichers gut überlegt sein sollte.
Kaufen Sie eine 1.200 oder 1.600 Wp PV-Anlage, dann ist ein Stromspeicher in vielen Fällen sinnvoll. Zwar verlängert sich die Amortisationsdauer, aber Ihre Gesamtrendite ist dann über die Jahre höher. Lesen Sie nach, was bei Balkonkraftwerken mit 900, 1200 Watt erlaubt ist.
Tipp: Sie möchten herausfinden, wie viel Strom Ihr Balkonkraftwerk erzeugt, um den Überschuss besser abschätzen zu können? Dann werfen Sie zur Überprüfung einen Blick auf den Stromzähler Ihrer Mini-PV-Anlage.
Neben den Anschaffungskosten des Speichers müssen jedoch manchmal auch örtliche bauliche Gegebenheiten berücksichtigt werden. So können je nachdem, wo Sie wohnen, zum Beispiel ein Batteriemanagementsystem oder auch zusätzliche Wechselrichter für die Installation eines Balkonkraftwerks erforderlich sein.
Ein Preisvergleich von Balkonkraftwerk mit und ohne Speicher verdeutlicht schnell die Unterschiede. Während beliebte Balkonkraftwerk-Komplettsets (ohne Speicher) bereits ab etwa 300 € erhältlich sind, können für Lösungen mit Energiespeicher schnell 1.000 € oder mehr anfallen.
In Anbetracht der Kosten und der eher geringeren Energieerzeugung im Vergleich zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen ist es wichtig, den individuellen Bedarf und die Rentabilität einer solchen Investition zu prüfen.
Es gibt Fälle, da ist es sinnvoller, sich auf die direkte Nutzung des erzeugten Stroms ohne Speicher zu konzentrieren. Allerdings sind mittlerweile die Preise für sogenannte „Speichersets" derart gesunken, dass es eine Überlegung wert ist, zunächst etwas mehr Geld zu investieren.
Bevor man sich für den Kauf eines Speichers entscheidet, sollte man sich mit den folgenden Fragestellungen auseinandersetzen:
Die Leistungsfähigkeit von Batterielösungen für Balkonkraftwerke kann je nach Hersteller und Preiskategorie stark variieren.
Nachfolgend sehen Sie zwei Beispielrechnungen:
Ein Ein-Personen-Haushalt kann den Eigenverbrauchsanteil durch einen Speicher deutlich erhöhen und auch den Autarkiegrad signifikant verbessern.
Bei einem Stromtarif mit durchschnittlichen 33 Cent/kWh beläuft sich die Strom-Ersparnis in diesem Beispiel (252 kWh) durch den zusätzlichen Speicher auf insgesamt zusätzliche 83 €/Jahr. Die Gesamtersparnis mit Speicher beträgt hingegen 270,27 € im Jahr.
Mehr-Personen-Haushalte profitieren ebenfalls von einem Balkonkraftwerk mit Speicher. Durch den höheren Verbrauch ergeben sich noch mehr Kostenvorteile.
Allerdings steigt ihr Eigenverbrauchsanteil im Verhältnis nur sehr geringfügig an und auch beim Autarkiegrad gibt es nur einen minimalen Unterschied.
Grund dafür ist der hohe Eigenverbrauch, bei dem auch ein Speicher prozentual gesehen keinen wirklichen Unterschied macht.
Bei einem Stromtarif mit durchschnittlichen 33 Cent/kWh beläuft sich die Strom-Ersparnis in diesem Beispiel (300 kWh) durch den zusätzlichen Speicher auf zusätzliche 99 €/Jahr. Die Gesamtersparnis mit Speicher beträgt also 336,60 € pro Jahr.
Der stetig anziehende Strompreis könnte zwar die Stromkostenersparnis ansteigen lassen, dennoch reicht diese in der Regel trotzdem nicht aus, um die Mehrkosten für einen Speicher kurzfristig zu rechtfertigen.
Ein Speicher ist erst bei größeren Anlagen wirklich rentabel.
Um diese Frage zu beantworten, stellen wir erneut eine Rechnung an.
Annahmen zur Kostenberechnung:
Gibt man diese Daten nun in den HTW-Solarrechner ein, ergeben sich die folgenden Werte für die Amortisationszeit:
Wie oben schon beschrieben gilt dies jedoch nur für kleine Balkonkraftanlagen. Beträgt die Leistung Ihrer Anlage über 1.000 Wp, kann sich ein Speicher je nach Situation noch eher lohnen.
Tipp: Wenn Sie eine Förderung in Anspruch nehmen, amortisiert sich Ihre Anlage viel schneller und Sie sparen bares Geld. Hier finden Sie eine komplette Auflistung aller Förderungen für Balkonkraftwerke in Deutschland.
Gute Angebote für Speichersets finden Sie beim Anbieter Yuma. Wir haben das deutsche Unternehmen einem Bewertungscheck unterzogen und alle Ergebnisse zu den Erfahrungen, Bewertungen und Test für Sie ausgewertet.
Balkonkraftwerke zur Eigenversorgung werden immer beliebter. Dadurch ist in letzter Zeit das Angebot stark angestiegen, was für Neueinsteiger verwirrend sein kann. Die Auswahl der Module, die richtige Ausrichtung und Installation erfordern Zeit und Planung.
Falls Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie sich eine Steckersolaranlage zulegen wollen, überblicken Sie gern an dieser Stelle, was dafür oder dagegen spricht.
Hier sehen Sie die grundlegenden Vor- und Nachteile einer Guerilla PV-Anlage mit Speicher:
Wenn Sie darüber nachdenken, sich ein Balkonkraftwerk zuzulegen, sollten Sie unbedingt unser Video ansehen.
In diesem umfassenden Leitfaden zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie einfach der Aufbau ist, wie die Anmeldung beim Marktstammdatenregister reibungslos verläuft und wie Sie Ihre grüne Stromproduktion optimal überwachen können.
Erfahren Sie außerdem, wie Sie Ihre Einsparungen im Blick behalten und so langfristig profitieren.
Wir haben uns ein Balkonkraftwerk – das Basic Roof 890 bifazial (Flachdach) – in Absprache mit der Firma Balkonstrom für einen Test bereitstellen lassen, eigenhändig aufgestellt und das gesamte technische Zubehör unter die Lupe genommen.
Um die Wirtschaftlichkeit einer Speicherlösung zu erhöhen, könnte man vielleicht einfach zwei oder mehr Balkonkraftwerke installieren. Falls auch Sie das denken, bremsen wir Sie an dieser Stelle direkt aus.
Seit 2019 dürfen Privatpersonen Balkonkraftwerke bis zu einer Leistung von 600 Wp ohne bürokratischen Aufwand betreiben. Mit Verabschiedung des Solarpaket 1 sind nun auch Anlagen bis zu 800 Watt zulässig.
Allerdings ist die Anzahl auf eine Anlage pro Wohneinheit begrenzt. Bisher mussten auch kleine Anlagen vor Installation und Inbetriebnahme beim Netzbetreiber angemeldet werden.
Seit Mai 2024 müssen Anlagen bis 800 Watt aber nur noch im Marktstammdatenregister angemeldet werden.
Strafen bei einer Nichtanmeldung von Balkonkraftwerken mit mehr Leistung gibt es weiterhin.
Solargeneratoren sind eine einfache und schnelle Möglichkeit, um den selbst erzeugten Ökostrom zu speichern. Die Unterschiede zwischen einem Solargenerator und einem fest installierten Balkonkraftwerk mit Speicher haben wir Ihnen in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Ob sich ein Balkonkraftwerk mit Speicher lohnt, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört zum Beispiel der individuelle Stromverbrauch, die örtlichen Gegebenheiten und das zur Verfügung stehende Budget. In einigen Fällen lohnt es sich eher nicht.
Grund dafür ist, dass die Anschaffungskosten höher ausfallen und sich die Amortisationszeit damit häufig fast verdoppelt. Die meisten Privathaushalte fokussieren sich also einfach nur auf die Optimierung des Eigenverbrauchs. oder greifen alternativ auf einen Solargenerator zurück.